Eine Sumpfohreule fliegt im Sonnenuntergang.

Die Sumpfohreule

Die Sumpfohreule streift das ganze Jahr über die Inseln und Marschen der norddeutschen Küsten. Doch sie leidet unter der intensiven Landwirtschaft und ist vom Aussterben bedroht.

Die 30 bis 40 cm kleine Sumpfohreule streift das ganze Jahr über die Inseln und Marschen der norddeutschen Küsten. Sie ist auch tagsüber unterwegs. Die Eule ist gut an ihren vergleichbar langen Flügeln, die mit breiten dunkelbraunen Streifen auf der cremeweiß-gelben Oberseite gekennzeichnet sind, zu erkennen.  

Eine Sumpfohreule in einer Wiese. Sumpfohreulen brauchen Feuchtgebiete und Marschlandschaft.  (Bild: Nadine Baker)

Normalerweise sind Sumpfohreulen nicht sesshaft, sondern vagabundieren durch ein großes fast weltweites Verbreitungsgebiet. Allerdings benötigen Sumpfohreulen Feuchtgebiete und Marschlandschaft. Damit ist trotz der geografischen Weite der Lebensraum für die Sumpfohreule sehr zusammengeschrumpft. Auf den west-, ost- und nordfriesischen Inseln der Nordsee finden Sumpfohreulen ein Rückzuggebiet. Hier sind sie ortstreu und regelmäßige Brutvögel. In Schleswig-Holstein brüten sie beispielsweise regelmäßig in den Amrumer Dünen.

Sumpfohreulenküken im Nest. Sumpfohreulen sind Bodenbrüter in einer baumlosen Landschaft.  (Bild: Michaela Mayer)

Neben dem Vorkommen als Brutvogel werden an der Küste allerdings auch Überwinterer oder im Herbst Durchzügler beobachtet. In guten Mäusejahren (Wühlmäuse sind ihre Lieblingsnahrung) fliegen die Inseleulen aufs Festland, um dort zusätzliche Reviere einzunehmen. Sumpfohreulen sind Bodenbrüter in einer baumlosen Landschaft. Dort wird das Nest im Gras gut versteckt. Aber hier lauert die Gefahr, denn in unserer agrardominierten Landschaft, wird das Feld mehrfach im Jahr beackert: Im Brutzeitraum von Mitte März bis Ende Juli wird das Grünland mit Walzen geglättet und zwei- bis dreimal gemäht. Die Abstände dazwischen sind zu kurz, um erfolgreich Jungeulen groß zu ziehen. 

Eine Sumpfohreule im Sonnenuntergang. Die Sumpfohreule gehört zu den besonders geschützten Arten.  (Bild: Jonas Till Jäschke)

In Niedersachsen brüteten in den letzten Jahren noch 25, in Deutschland weniger als 50 Sumpfohreulenpaare. Die Sumpfohreule gehört daher zu den besonders geschützten Arten und ist auf der Roten Liste Deutschland als „1 – vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Es ist dringend nötig, wirksame Schutz- und Hilfsmaßnahmen für die Restbestände der Sumpfohreule zu ergreifen. Daher engagiert sich der BUND zusammen mit der Landwirtschaft für ein artenschutzkonformes Mähen in Wiesenvogelschutzprogrammen.

Der BUND setzt sich auch für die natürliche Dynamik an der Küste ein. Dabei ist die Dünenlandschaften der Küstenregion ein wesentliches Standbein. Bitte respektieren Sie diese Lebensräume aus Naturschutz- und Küstenschutzgründen. Sie helfen damit auch der Sumpfohreule. 

Mehr Informationen:

ZUR ÜBERSICHT DER MEERESSCHUTZ-LEITARTEN

Eine Sumpfohreule sitzt an der Straße.  (Bild: Helmut Baehr)

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