Grüne Mosaikjungfer auf der Roten Liste

Der Anblick der schönen Libelle wird heutzutage immer seltener, denn die Grüne Mosaikjungfer ist vom Aussterben bedroht. Besonders häufig findet man sie in Bremen noch im Hollerland und Werderland.

Schimmernde Gauklerin

Grüne Mosaikjungfer. Foto: Heidrun Heidecke Die schimmernde, flimmernde Mosaikjungfer.  (Heidrun Heidecke)

Nur sechs bis acht Wochen schwebt die Grüne Mosaikjungfer durch die Lüfte. Dann lassen die Strahlen der Sonne ihr Schimmern auf den filigranen Libellenflügeln zurück. Die meiste Zeit ihres zwei- bis dreijährigen Lebens verbringt die Libelle aber als Larve im Wasser.

Wählerische Mosaikjungfer

Sie überlebt nur da, wo noch die Wasseraloe, auch bekannt als Krebsschere, in größeren Kolonien im Wasser schaukelt. Alles Wichtige spielt sich im Zusammenhang mit dieser Wasserpflanze ab: Die Männchen fliegen auf der Suche nach den Weibchen über den Schwimmblättern der Wasseraloe hin und her. Dann tanzen "Paarungsräder" über das Wasser, die Weibchen und Männchen nach Libellenart bilden. Später rascheln die zarten Flügel des Libellenweibchens zwischen den kratzigen Blättern der Krebsschere. Denn sie zwängen sich bis zum Grund der Rosetten, um ihre Eier dort in das "Schwimmnest" zu legen.

In dieser schwimmenden Sänfte überwintern die Eier, die Larven schlüpfen erst im darauf folgenden Jahr. Die Grüne Mosaikjungfer, die zur Familie der Edellibellen gehört, ist an stehenden Gewässern zuhause, denn die Wasseraloe wächst im warmen, windgeschützten, schlammigen Wasser von Talauen, Altwässern, Gräben und Tümpeln.

Rücksichtslose Angler

Das Verschwinden der Wasseraloe und damit der grünen Edellibelle wird auf Angelsportler zurückgeführt: Weil sie die Wasserpflanze beim Angeln als Behinderung ansahen, haben sie die Aloe fast komplett vernichtet. Außerdem ist die Krebsschere empfindlich gegenüber starken Schwankungen des Wasserstandes und gegenüber Verunreinigungen. Wo Gräben geräumt oder Teiche "entkrautet" werden, muss auch die Wasseraloe ihr Leben lassen – und mit ihr häufig die Libelleneier, die sie in ihren Blättern verborgen hält.

"Die Grüne Mosaikjungfer hat nur dann eine Chance, wenn wir großräumige Bestände der Wasseraloe erhalten", erklärt Henrich Klugkist, Libellen-Experte beim BUND-Bremen. In Bremen seien außerdem Schutzgebiete ausgewiesen worden, in denen die Gewässerpflege auf die Wasseraloe abgestimmt sei. Dort tanzt die schöne Libelle wie von Heinrich Heine beschrieben also noch auf des Wassers Welle, "die schimmernde, flimmernde Gauklerin".

Bodenatlas 2024

Jetzt anschauen!

Ansprechpartner

Henrich Klugkist

BUND-Landesverband Bremen
Am Dobben 44 28203 Bremen E-Mail schreiben Tel.: 04 21 / 3 61 66 60

BUND-Bestellkorb