Viele Kosmetik- und Körperpflegeprodukte enthalten die Ewigkeitschemikalien PFAS.
(Gam1983 via canva.com)
Die Drogeriekette dm verzichtet bei den Tönungs-Shampoos ihrer Eigenmarke réell‘e inzwischen auf PFAS. Nach Auskunft von dm gibt es aktuell noch Restbestände der Tönungs-Shampoos mit PFAS in den Regalen. Neu hergestellt werden sie jedoch ohne PFAS.
Make-Up ohne PFAS
Drei weitere Kosmetik-Produkte, die der BUND 2022 getestet hatte, verzichten inzwischen auf PFAS. Dabei handelt es sich um die beiden L’Oréal Make-Up-Cremes „CC C‘est Magic Optischer Hautton Optimierer Anti-Rötungen“ und „BB C‘est Magic Hell bis Mittel, BB Cream Teint Optimierer“. Auch das Maybelline Gesichts-Puder „Super Stay Full Coverage“ wurde durch ein PFAS-freies Puder ersetzt.
PFAS noch in Mehrzahl der Produkte
Die übrigen acht Produkte, die der BUND auf PFAS getestet hatte, enthalten diese immer noch. Bei den Produkten handelt es sich um Shampoos, Gesichtscreme, Gesichtsmasken und weitere Kosmetik-Produkte. Auf unsere Anfrage haben die Hersteller nicht reagiert. Die Liste der Inhaltsstoffe zeigt jedoch, dass PFAS in den Produkten weiterhin verwendet werden. Ein freiwilliger Verzicht auf PFAS reicht also nicht aus.
PFAS muss verboten werden
Neuseeland hat kürzlich beschlossen, PFAS ab Ende 2026 in Kosmetikprodukten zu verbieten. Auch in Europa brauchen wir ein PFAS Verbot. Ein Beschränkungsvorschlag, der unter anderem PFAS in Kosmetik beinhaltet, wird zurzeit in der EU diskutiert. Doch die Industrie reagiert mit starkem Gegenwind auf diesen Vorschlag, weswegen sich der Verbotsprozess verzögert. In Kosmetik werden PFAS eingesetzt, um die Haut zu glätten, die Textur des Produktes zu beeinflussen oder als Färbemittel. Bei Kosmetik- und Körperpflegeprodukten kommen wir mit PFAS in direkten Hautkontakt. Wie sich die Aufnahme von PFAS über die Haut auswirkt, wurde aber bisher kaum untersucht.
PFAS: Deswegen sind sie schädlich
PFAS sind eine Gruppe extrem langlebiger Chemikalien, die sich in Böden, Wasser und in unseren Körpern anreichern. Gelangen sie einmal in die Umwelt, verweilen sie dort über Generationen hinweg und lassen sich nicht mehr zurückholen. Einige PFAS stehen unter anderem im Verdacht, krebserregend zu sein, Niere und Leber zu schädigen und das Immunsystem zu schwächen. Menschen nehmen die Chemikalie über die Haut, Nahrung, Trinkwasser oder Atemluft auf.
So vermeiden Sie PFAS
PFAS-freie Körperpflege-Produkte erkennen Sie an Bezeichnungen wie „PFAS frei“, „PFC frei“ oder „Fluorcarbon frei“. Auch zertifizierte Naturkosmetik enthält keine PFAS. Die kostenfreie BUND ToxFox-App scannt Kosmetikprodukte auf deren Inhaltsstoffe. Auch PFAS werden in der App angezeigt. Alternativ können Sie bestimmte Pflege-Produkte wie Gesichts-Masken oder Peelings mit einfachen Zutaten selbst anrühren.
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So setzen Sie sich gegen Schadstoffe ein
Auch Sie können sich für einen giftfreien Alltag starkmachen – mit Ihrer Spende. Beispiele, wie Ihrer Spende hilft:
- Mit 35 Euro finanzieren Sie unsere Produkttests sowie unabhängige Studien zur Chemieindustrie und Rechtsgutachten.
- Mit 50 Euro unterstützen Sie uns dabei, unsere ToxFox-App weiterzuentwickeln, um noch mehr Menschen über Schadstoffe aufzuklären und sie vor ihnen zu schützen.
- Mit 75 Euro stärken Sie uns, Druck auf die Politik und Wirtschaft auszuüben, um sie z. B. von einem PFAS-Verbot oder dem Umbau der Chemieindustrie zu überzeugen.