Kommentar zum G20-Gipfel: Umarmungsstrategie löst Klimakrise nicht

08. Juli 2017 | Klimawandel, Kohle, TTIP / CETA, BUND

Zu den Ergebnissen des G20-Gipfels erklärte Hubert Weiger, Vorsitzender Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):

BUND-Vorsitzender Hubert Weiger  (Jörg Farys / BUND)

"19:1 in Fragen des Klimaschutzes ist ein wichtiges Signal. Das Pariser Klimaschutzabkommen ist damit unumkehrbar festgeschrieben.

Angela Merkel hat Trump isoliert und alle anderen hinter Paris vereint, das ist ein wichtiger, aber für den Klimaschutz nicht ausreichender Erfolg. Denn der für den Klimaschutz zwingend notwendige Kohleausstieg ist leider wieder einmal vertagt worden. Merkels Umarmungsstrategie löst die Klimakrise nicht. Sie lässt die Frage unbeantwortet, wie der Klimaschutzvertrag wirksam umgesetzt werden soll. Es fehlt das Bekenntnis zum notwendigen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas und zum Ende der staatlichen Subventionierung dieser klimaschädigenden Energieträger.

Die Konsequenz aus dem G20-Gipfel muss sein, dass die Länder, die an Paris festhalten, eine glaubwürdige Klimapolitik im eigenen Land machen. Vor allem Deutschland ist hier gefordert. Nur wenn die Bundesregierung den Kohleausstieg vor 2030 beschließt, leistet Deutschland seinen Beitrag zur Umsetzung des Klimaschutzabkommens.

Wir verurteilen die Gewalttaten vom Wochenende. Gewalt ist immer ein Feind der Freiheit. Der große, friedliche Protest vieler Menschen für fairen Welthandel und konsequenten Klimaschutz war richtig und notwendig."

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