"Es ist nicht überraschend, aber erschreckend, dass die offiziellen Herstellerangaben immer weiter von dem tatsächlichen Verbrauch fabrikneuer Fahrzeuge abweichen.
Die von Autoindustrie und Politik oft kolportierten CO2-Einsparungen bei neuen Pkw gibt es nur auf dem Papier. Die Bundesregierung, die ihre Kfz-Steuer auf diesen Zahlen basieren lässt, hat die Hersteller zu lange dabei gewähren lassen, Autos auf unrealistische Messverfahren hin zu optimieren. Seit 2010 stagniert die reale Emissionsreduktion, auch weil die Fahrzeuge in Deutschland nach wie vor schwerer, größer und leistungsstärker werden.
Es ist klimapolitisch nicht hinnehmbar, dass die Politik CO2-Vorgaben wie beim Flottengrenzwert verschärft, es aber zugleich toleriert, dass diese Vorgaben immer zügelloser ausgehebelt werden. Nur realistische Messmethoden und Nachprüfungen von Fahrzeugen im Bestand können solche unlauteren Methoden künftig unterbinden. Alle Messungen bezüglich der offiziellen CO2-Werte von Pkw müssen jetzt aus dem Labor auf die Straße verlagert werden. Wir brauchen reale Straßentests und eine unabhängige Behörde, die damit betraut ist."
Pressekontakt
- Jens Hilgenberg, BUND-Verkehrsexperte, Mobil: 01 51 / 56 31 33 02, jens.hilgenberg(at)bund.net bzw. Annika Natus, BUND-Pressesprecherin, Tel. (030) 2 75 86-464, presse(at)bund.net