End Of Fish Day: Deutsche Fischprodukte bereits jetzt aufgebraucht

27. Februar 2024 | Meere, Nachhaltigkeit

Deutschland hat die eigenen Fischprodukte für dieses Jahr bereits am 29.02.2024 aufgebraucht. Wenn wir nicht Fisch aus aller Welt importieren würden, wären unsere Supermarktregale schon heute leer.

Grundschleppnetz voller Fische. Die Überfischung in Nord- und Ostsee hat gravierende Folgen.  (vinzenttrozenberg / istock)

Der „End of Fish Day“ ist der Tag, an dem rechnerisch alle Fische und Meerestiere aus der deutschen Nord- und Ostsee und den Binnengewässern aufgegessen sind. Der End of Fish Day ist dieses Jahr so früh wie nie zuvor.

Fischkonsum steigt

Die Deutschen essen wieder mehr Fisch. Im Jahr 2022 lag der pro Kopf Konsum bei 14,4 Kilogramm. Im Vergleich zum Vorjahr ist das fast ein Kilogramm mehr. So wird der End of Fish Day jedes Jahr früher erreicht. Im Jahr 2020 lag er noch auf dem 5. April.

Vielen Fischpopulationen geht es weiter schlecht

Während die Deutschen wieder mehr Fisch essen, geht es den Fischpopulationen in Nord- und Ostsee weiter schlecht. Das liegt nicht nur am hohen Konsum. Auch Beifang, Verschmutzung und die Auswirkungen der Klimakrise setzen dem Fischbestand zu. Damit sich die Fischpopulationen erholen können, brauchen sie Rückzugs- und Ruheräume. Die werden zurzeit aber noch nicht mal in den Schutzgebieten eingehalten. So ist zum Beispiel im Schutzgebiet Doggerbank in der Nordsee Fischerei weiter möglich. Die Doggerbank ist mit über 25.000 km² die größte Sandbank der Nordsee. Das Gebiet ist ein einzigartiger Lebensraum für viele Tiere. Obwohl die Doggerbank Schutzgebiet ist, werden hier noch immer Grundschleppnetze über den Meeresboden gezogen. Dabei werden alle Tiere gestört, gefangen, verletzt oder getötet, die im Meeresboden oder direkt darüber leben.

So können Fische und Lebensräume besser geschützt werden

Im Februar letzten Jahres hat die EU-Kommission einen Aktionsplan zur Fischerei vorgelegt. Bis Ende März haben die Mitgliedsstaaten Zeit, diesen Plan in konkrete Maßnahmen für ihr jeweiliges Land zu übersetzen. Bis 2030 müssen laut Fischerei-Aktionsplan Fische, Meeressäuger und Lebensräume besser vor Grundschleppnetzen und Beifang geschützt werden.

Diese drei Maßnahmen müssen endlich umgesetzt werden:

  • Meeresschutzgebiete schützen: Fischerei darf in Schutzgebieten nicht mehr erlaubt sein. Nur so haben Lebensräume und Fische eine Chance auf Erholung
  • Fischereimanagement umdenken: Die Fangquoten müssen sich am Ökosystem ausrichten. Die Nahrungsnetze im Ökosystem und die Auswirkungen der Klimakrise müssen mitbedacht werden.
  • Fischkonsum reduzieren: Verbraucher*innen sollten ihren Fischkonsum reduzieren und pflanzliche Alternativen ausprobieren.

Hintergrund

Der „End of Fish Day“ wird auf Grundlage des Jahresberichtes „Der Markt für Fischereierzeugnisse in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2022“ der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) berechnet.

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