Wir lassen wilden Auwald wachsen ...
Intakte Auen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa. Das einmalige Refugium für Tiere und Pflanzen an der Elbe zu bewahren und ihm noch mehr Raum zu geben, ist ein wichtiges Anliegen unseres Projektes "Lebendige Auen für die Elbe". 2017 galt es, in der rund 400 Hektar großen, naturnahen Auenlandschaft der Hohen Garbe zusätzliche Flächen zu erwerben und langfristig für den Naturschutz zu sichern.
Dieses Ziel konnten wir dank zahlreicher Spenden erreichen und weitere zehn Hektar kaufen. Damit sind nun über 60 Hektar im Eigentum der BUNDstiftung – und insgesamt rund 270 Hektar der Hohen Garbe geschützt. Ferner konnten wir neuen Auwald initialisieren: Über 4.000 auentypische Bäume und Sträucher haben wir gepflanzt – unterstützt von Schüler*innen und Anwohner*innen. Um die Bedingungen auch für Seeadler, Schwarzstorch, Fischotter und Co. weiter zu verbessern, sind zudem neue Kleingewässer und Flutrinnen in der Planung. Auch eine Elbinsel soll es hier wieder geben, wie vor 170 Jahren.
... und engagieren uns vielfältig!
In der Auenwerkstatt hat der BUND den Dialog mit den regionalen Akteuren fortgeführt: Wir haben gemeinsam Weiden geschnitten, eine GPS-Auenradtour entwickelt und das Projekt auf Festen präsentiert. Ein weiterer Baustein des Projektes zielt auf den Nutzen naturnaher Auen für die Gesellschaft, auf ihre "Ökosystemleistungen". 2017 waren auch die Fischerei und die Bedeutung der Aue für das Angeln im Fokus. Bislang konnten wir 21 Fischarten im Gebiet nachweisen.
Mit zahlreichen Aktionen, Ständen, Vorträgen und Artikeln haben wir öffentlich informiert über die Bedeutung und Schönheit naturnaher Auen und die Ziele unseres Projektes. Besonders gefreut hat uns der Publikumspreis beim Internationalen FlussFilmFestival für unseren Film "Lebendige Auen für die Elbe".
Unter Leitung des BUND-Auenzentrums auf Burg Lenzen läuft das Projekt seit 2012 und wird gefördert vom Bundesamt für Naturschutz im Rahmen des Bundesprogrammes Biologische Vielfalt. Partner sind die Technische Universität Berlin, das Karlsruher Institut für Technologie und das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei. Das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe und die BUND-Landesverbände Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Niedersachsen unterstützen uns beratend. Weitere Fördermittelgeber sind die Umweltstiftung Michael Otto, die Stiftung Umwelt, Klima und Naturschutz des Landes Sachsen-Anhalt sowie die Allianz Umweltstiftung.