Kommentar zum Grundsatzprogramm der Grünen: Da geht noch was – vor allem ohne Gentechnik

28. August 2020

Zum Beschluss des Bundesvorstandes von Bündnis 90/DIE GRÜNEN zum Grundsatzprogramm (Antrag zur Bundesdelegiertenkonferenz) erklärt Antje von Broock, Geschäftsführerin Politik und Kommunikation beim BUND:

Antje von Broock Antje von Broock, Geschäftsführerin Politik und Kommunikation beim BUND

"Die Richtung stimmt, aber es ist noch Luft nach oben. Es ist zu erkennen, dass die Grünen weiterhin bei den Themen Umwelt- und Naturschutz im Parteienranking vorne liegen, aber die Krise der Biologischen Vielfalt, die Klimakrise und das Massenaussterben der Arten erfordern auch ein grundsätzliches Umsteuern in fast allen Lebensbereichen. Die planetaren Grenzen sind endlich, wir brauchen daher die schnelle Begrenzung der Ressourcennutzung – und dafür auch gute Vorschläge für weniger Verbrauch in allen Lebensbereichen.

Umwelt- und Naturschutz gehören zur DNA der Grünen, dass das so bleiben soll, zeigt der Vergleich zu ersten Entwürfen: Die Gleichwertigkeit von Klimakrise und dem Verlust von Artenvielfalt ist nun deutlicher zu erkennen. Gut so, denn Naturschutz muss ein Eckpfeiler grüner Zukunftspolitik sein. Bei der Gentechnik hingegen kritisieren wir die momentan formulierte Offenheit und hoffen, dass es zu weitreichenden Änderungen durch die Delegierten kommt. Für uns gibt es keinen Anlass, die klar ablehnende Haltung zur Agrogentechnik abzulegen. Gegen die Gentechnik auf dem Acker sprechen ökologische genauso wie Verbraucherschutzgründe. Die Grünen standen bisher für Sicherung von Wahlfreiheit und Transparenz, dies aufzugeben, wäre ein großer Rückschritt."

Mehr Informationen

  • Kontakt: Daniela Wannemacher, BUND-Expertin für Agro-Gentechnik, daniela.wannemacher(at)bund.net; sowie BUND-Pressestelle (Sigrid Wolff / Daniel Jahn / Judith Freund / Heye Jensen), Tel. (030) 2 75 86-425 / -531 / -497 / -464; presse(at)bund.net

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