"Es ist grundsätzlich richtig, Waldbesitzende finanziell zu unterstützen, wenn sie ihre Wälder besonders ökologisch verträglich im Sinne des Gemeinwohls bewirtschaften. Dabei muss jedoch immer der Grundsatz gelten ‚öffentliches Geld für öffentliche Leistungen‘. Für eine sozial gerechte Unterstützung müssen zunächst ökologische Mindeststandards im Bundeswaldgesetz verankert werden. Waldbesitzende, die ihre Wälder dann deutlich nachhaltiger bewirtschaften, sollen Gelder erhalten. Es wird Zeit, dass Waldbesitzende endlich nicht nur mit dem Erlös von Holz Geld verdienen können, sondern auch mit der über die Sozialpflichtigkeit des Eigentums hinausgehenden Bereitstellung von Ökosystemleistungen wie dem Schutz von Biodiversität und Klima, der Produktion von Trinkwasser und der Erholungswirkung.
Der BUND begrüßt, dass nach dem Willen des Bundestags Agrar- und Umweltministerium gemeinsam die Standards eines staatlichen Honorierungssystems erarbeiten sollen. In dem Beschluss fehlt aber ein Bekenntnis zur finanziellen Unterstützung von Naturwäldern, in denen die forstliche Nutzung auf Dauer ruht. Dabei sind solche ‚Urwälder von morgen‘, die nur 2,8 Prozent der Waldfläche ausmachen, noch viel zu selten und für den Erhalt der biologischen Vielfalt unverzichtbar."
Hintergrund:
Für Wirtschaftswälder fordert der BUND eine Honorierung in Form von jährlichen Zahlungen für ökologisch wertvolle Erhaltungszustände wie ein hoher Anteil alter Baumbestände, ein hoher Anteil naturnaher Bestände, ein hoher Anteil von Biotopbäumen und Totholz sowie ein hoher Holzvorrat. Durch die Honorierung von Erhaltungszuständen anstelle von Maßnahmen können auch jene Waldbesitzende profitieren, die ihre Wälder bereits seit Jahren schonend bewirtschaften oder diese hin zu naturnahen Laubwäldern entwickelt haben. Zudem sollen Waldbesitzende für die dauerhafte Ausweisung von Naturwäldern finanziellen Ausgleich erhalten können in Form einer Einmalzahlung.
Mehr Informationen
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- Kontakt: Nicola Uhde, BUND-Expertin für Waldpolitik, Mobil: (01 51) 14 14 82 67, E-Mail: nicola.uhde(at)bund.net sowie BUND-Pressestelle (Daniel Jahn / Judith Freund / Heye Jensen), Tel. (030) 2 75 86-425 / -531 / -497 / -464, presse(at)bund.net