"Die Situation des Feldhamsters ist im gesamten Bundesgebiet alarmierend. Die Bestände sind in allen Teilgebieten rückläufig. Besonders durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung ist die ohnehin schon seltene Art vom Aussterben bedroht.
Immer noch fehlt eine angepasste gute landwirtschaftliche Praxis, die dem Feldhamster ein Überleben sichert. Hinzu kommen die Zerschneidung der Landschaft durch Straßen und die starke Zunahme der Siedlungsflächen durch Bebauung von Lebensräumen.
Es ist fünf vor zwölf, um den Hamster zu retten. Der kleine Nager ist auf ein wirksames, an ökologischen Erkenntnissen orientiertes Schutzsystem angewiesen. Unverzichtbare Lebensräume und Verbund-Achsen müssen dauerhaft erhalten und von Bebauung freigehalten werden. Die Länder sind jetzt auch aufgerufen, die weitergehenden Finanzierungs- und Umsetzungsdefizite für den Feldhamsterschutz zu benennen und zu beheben. Es fehlt an dauerhaft finanzierten Artenhilfsprogammen, um beispielsweise ungeerntete Getreidestreifen zu ermöglichen, die den Hamstern Nahrung und Deckung bieten. Auch Feldraine und andere Refugien für den Hamster müssen gefördert werden, Maßnahmen auch dem Insektenschutz zugutekommen. Zuletzt hatte der Europäische Rechnungshof die unzureichende Hilfe der EU für zahlreiche Arten der Agrarlandschaft kritisiert."
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- Nicht nur in Bayern ist das von Feldhamstern besiedelte Gebiet in den letzten Jahrzehnten beständig kleiner geworden. Diese negativen Tendenzen treffen dort besonders für den südlichen Teil des unterfränkischen Hamstergebietes, also den südlichen Landkreis Würzburg sowie Teilgebiete am West- und Ostrand des Vorkommens, zu. Der BUND Naturschutz in Bayern hat deswegen Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht. Aber auch in zahlreichen anderen Bundesländern wie Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen ist die Lage des Feldhamsters katastrophal, die heutigen Hilfsprogramme sind ungenügend und zeigen kaum Wirkung.
- Kontakt: Magnus Wessel, BUND-Experte für Naturschutzpolitik, Mobil: 0160 / 93 72 18 30, E-Mail: magnus.wessel(at)bund.net sowie BUND-Pressestelle (Sigrid Wolff / Daniel Jahn / Judith Freund / Heye Jensen), Tel.: (030) 2 75 86-425/-531/-497/-464, presse(at)bund.net