"Die weltweite Biodiversitätskrise ist längst auch bei uns angekommen. Doch ausgerechnet jetzt will die Bundesregierung das Bundesnaturschutzgesetz schwächen und die Tötung von Wölfen und auch allen anderen geschützten Arten erleichtern. Das ist in diesen Zeiten ein fatales Signal. Wir sagen klar und deutlich: Hände weg vom Bundesnaturschutzgesetz und appellieren an den Umweltausschuss, die Änderungsvorschläge abzulehnen.
Naturschutz ist kein Selbstläufer. Die positiven Beispiele der letzten Jahre – wie die Rückkehr von Seeadler, Fischotter, Kranich, Wildkatze und Wolf – sind dem strengen Schutz und aktiven Schutzmaßnahmen zu verdanken. Das Naturschutzgesetz bot bisher den gesetzlichen Rahmen dafür. Die jetzt diskutierten Änderungsvorschläge drohen nun zu einem Dammbruch im Artenschutz zu werden, den es zu verhindern gilt.
Statt den Artenschutz durch Gesetzesänderungen zu schwächen, sollte Deutschland seine Verantwortung für bedrohte Pflanzen und Tiere in der Welt ernst nehmen und den Natur- und Artenschutz hierzulande stärken. Dazu gehört auch, dass die Bundesregierung federführend und konstruktiv den Konflikt zwischen der Rückkehr der Wölfe und der Weidetierhaltung behandelt und dabei den Herdenschutz in den Fokus stellt. Scheinlösungen wie die jetzige Gesetzesvorlage sind keine Lösung. Sie führen am ehesten dazu, dass der Herdenschutz weiter vernachlässigt wird und die Weidetierhalter am Ende auf ihren Schäden sitzenbleiben. Es braucht stattdessen deutlich bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen für die Weidetierhaltung, um diese ökologisch wertvolle Form der Landnutzung zukunftsfähig zu machen."
Mehr Informationen
- Stellungnahme des BUND zur Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes
- Kontakt: Friederike Scholz, BUND-Wildtierexpertin, Tel. (030) 2 75 86-566, Friederike.Scholz(at)bund.net
- BUND-Pressestelle: (Sigrid Wolff / Daniel Jahn / Judith Freund / Heye Jensen), Tel. (030) 2 75 86-425 / -531 / -497 / -464, presse(at)bund.net