Berlin: Über 496000 Mitglieder und Förderer unterstützten Ende 2012 den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Das waren knapp sieben Prozent mehr als im Jahr zuvor. Auch bei den Einnahmen legte der Verband erneut zu. Drei Viertel des Gesamtbudgets von fast 18 Millionen Euro stammen aus Mitgliedsbeiträgen bzw. Spenden und Erbschaften. Seit Jahren konstant ist hingegen der Anteil der Verwaltungskosten an den Ausgaben, sie betragen etwas mehr als sechs Prozent. Für den Schutz von Natur und Umwelt leisteten ehrenamtliche BUND-Mitglieder 2012 rund drei Millionen Arbeitsstunden.
Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: "Die Unterstützung vieler Bürgerinnen und Bürger ermöglicht es uns, national und international erfolgreiche Kampagnen für mehr Natur- und Umweltschutz durchzuführen. So wächst die Zahl gentechnikfreier Regionen und Kommunen. Die Elbe konnte – jedenfalls vorläufig – vor gravierenden Vertiefungen am Unterlauf geschützt werden. Und unser Engagement zum Schutz der Moore hat dazu geführt, dass inzwischen fast jeder Hersteller torffreie Gartenerde im Angebot hat."
Zum ersten Mal hat der Umweltverband 2012 ein Programm zur Reform der Wissenschaftspolitik ausgearbeitet. Weiger: "Wir befürworten eine Forschung, die sich den großen Herausforderungen unserer Zeit stellt. Dazu gehören der Schutz knapper Ressourcen und ihre gerechte Verteilung. Erforderlich ist auch eine Neudefinition von Wachstum in begrenzten Naturräumen. Intensiver als bisher erforscht werden müssen außerdem Wege weg von atomaren und fossilen Energiequellen. Für diese Aufgaben benötigt die Zukunftsforschung in Deutschland etwa eine Milliarde Euro pro Jahr."
Anlässlich der Bundestagswahl veröffentlichte der BUND zehn Kernforderungen zu Umwelt-, Natur- und Energiethemen. Außerdem wurden rund 1400 DirektkandidatInnen der aktuell im Bundestag vertretenen Parteien in einem "KandidatInnen-Check" zu den Themen Energiewende, Massentierhaltung und Ausbau der Bürgerbeteiligung befragt. 1007 Kandidatinnen und Kandidaten - knapp 70 Prozent – antworteten bisher, darunter Sigmar Gabriel, Jürgen Trittin, Philipp Rösler und Katja Kipping.
Norbert Franck, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des BUND: "Würden die Kandidatinnen und Kandidaten gewählt, die am BUND-Check teilgenommen haben, könnte man aus Umweltsicht optimistisch in die kommende Legislaturperiode schauen. Eine deutliche Mehrheit der Kandidaten plädiert für eine Beschleunigung der Energiewende, für mehr Bürgerbeteiligung und gegen die industrielle Massentierhaltung."
In allen Parteien gebe es außerdem Kandidaten, die von der offiziellen Linie ihrer Partei abwichen. So hätten sich mehrere SPD-Kandidaten für den Ausstieg aus der Kohlekraft und mehrere Kandidaten von Union und FDP gegen die industrielle Massentierhaltung ausgesprochen.
Pressekontakt
- Dr. Norbert Franck, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim BUND, Tel. (0 30) 2 75 86 - 4 89 bzw. Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher, Tel. (0 30) 2 75 86 - 4 25, Mobil: 01 71 / 8 31 10 51, presse(at)bund.net