Grillkohle: Oft aus Tropenholz
Leider werden noch immer Naturwälder für das Geschäft mit der Holzkohle in allen Regionen der Erde gerodet. So importiert Deutschland Jahr für Jahr riesige Mengen Holzkohle aus aller Welt. Allein im Jahr 2023 waren es rund 115.000 Tonnen. Oft kommt das Holz für die Grillkohle aus den Tropen, zum Beispiel aus Paraguay, Nigeria oder Indonesien. Auf vielen Produkten ist die Ukraine und Polen als Herkunftsland ausgezeichnet. Vor dem Embargo waren auch Russland und Belarus dabei. Das Problem: In vielen Ländern, beispielsweise der Ukraine, Rumänien oder Nigeria, findet oftmals Raubbau statt. Es werden Naturwälder abgeholzt, befördert durch Korruption und organisierte Kriminalität. Deutsche und andere europäische Anbieter packen die importierte Holzkohle meist nur ab. So besteht Grillkohle aus Polen überwiegend aus Holz aus der Ukraine und aus Nigeria.
Wenn Grillkohle dann aus heimischer Rotbuche
Beim Kauf lohnt es sich, dass Sie ganz genau hinschauen. Je präziser die Angaben auf der Verpackung, desto besser. Kaufen Sie keine Grillkohle, auf der Baumarten und Herkunftsländer nicht aufgeführt sind. Da ist das Risiko hoch, dass Bäume aus Naturwäldern für die Kohle gerodet wurden. Mit Grillkohle aus heimischer Rotbuche, am besten mit dem Naturland- oder dem FSC-Siegel, vermeiden Sie Holzkohle aus den Tropen oder aus den letzten Urwäldern der Ukraine oder Rumäniens. Wenn wir schon Holz verbrennen, dann sollten wir bei der Auswahl den Anbau heimischer Baumarten wie die Rotbuche fördern, deren Holz exzellente Brennwerte aufweist.
Siegel schützen nicht automatisch vor Raubbau
Leider schützen auch Siegel wie FSC und PEFC nicht wirksam vor dem Risiko von Grillkohle aus Raubbau, wenn das Holz nicht aus Deutschland kommt. Das DIN-Prüfzeichen sagt nichts über die Holzart und Herkunft aus. Es soll aber garantieren, dass die Grillkohle kein Pech, Erdöl oder Koks und keine Kunststoffe enthält. Grillkohle aus Olivenkernen, Erdnussschalen oder Kokosschalen ist nicht grundsätzlich verkehrt, sollte jedoch dort eingesetzt werden, wo diese Rohstoffe anfallen.
Elektrogrill besser als Grillkohle
Die waldfreundlichste Alternative zur Grillkohle ist ein Elektrogrill. Noch umweltfreundlicher wird es, wenn Sie den Elektrogrill mit Ökostrom betreiben. Anders als Grillkohle wird ein Elektrogrill einfach ein- und ausgeschaltet – das spart Energie und schont das Klima. Wenn der Grill dann noch langlebig und reparaturfähig ist, verschwenden Sie weniger wertvolle Ressourcen.
Diese Vorteile hat ein Elektrogrill noch
Beim elektronischen Grillen können Sie die richtige Temperatur genau einstellen und vermeiden so, dass Ihr Grillgut verbrennt. Ein Elektrogrill ist sofort einsatzbereit. Langes Warten bis der Grill die richtige Temperatur hat, sparen Sie sich. Das Grillen mit einem Elektrogrill ist auch gesünder: Es entsteht durch tropfendes Grillgut weniger Rauch – es gibt dadurch viel weniger krebserregende Stoffe wie Acroleine oder Benzpyrene, die das Grillen mit Kohle so gesundheitsschädlich machen. Darüber hinaus können Sie einen Elektrogrill auch auf dem Balkon nutzen, denn es entsteht kein Grill-Rauch, der Ihre Nachbarn stören könnte. Übrigens: Ein Gasgrill hilft zwar, Grillkohle und die damit verbundenen Probleme zu vermeiden, ist aber durch das fossile Gas nicht wirklich umweltfreundlich.
Anzünder ohne Chemie
Sollten Sie doch mit Kohle grillen wollen, verzichten Sie auf Anzünder mit Chemie, Papier oder Kiefernzapfen. Bei deren Verbrennung entstehen krebserregende Stoffe. Setzen Sie stattdessen auf Öko-Zündhilfen aus Pressholz mit Öl oder Wachs, Reisig oder Holzspäne. Wichtig: Abgekühlte Grillasche sollten Sie weder auf den Kompost noch in die Natur kippen, da sie häufig Giftstoffe enthält. Sie gehört in den Restmüll.
Müll vermeiden
Nutzen Sie wiederverwendbares Geschirr statt Einweggeschirr. Das vermeidet unnötigen Müll und Ihr Grillgut sieht gleich hochwertiger aus. Grillunterlagen aus Metall oder Schiefer sind nachhaltiger als Alufolie.
Mit Gemüse CO2 sparen
Eingelegte Auberginen, bunte Gemüsespieße oder Champignons mit Kräuterbutter – klingt nicht nur lecker, sondern ist auch gleichzeitig gut fürs Klimaund die Wälder. Mit regionalem und saisonalem Gemüse sparen Sie im Vergleich zu Fleisch eine Menge Treibhausgase ein.