Eine grüne Hochzeit fängt bei vermeintlich kleinen Entscheidungen an: Woher kommt das Gold der Ringe?
(Rido Alwarno
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via canva.com)
Location
Die Wahl der Hochzeitslocation ist sehr wichtig für die Ökobilanz Ihrer Feier. Denn der Ort bestimmt vieles:
- Gibt es Angebote für ein vegetarisches/veganes, regionales Catering und andere nachhaltige Anbieter z.B. für Blumendeko oder Hochzeitstorte?
- Ist der Ort mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen?
- Wie sind die Räumlichkeiten? Erfordern Sie einen hohen Aufwand an Dekoration oder zusätzliches Mobiliar? Sind Stühle, Tische, Gläser etc. vorhanden?
- Trifft die Location Angaben zu Nachhaltigkeit? Zum Beispiel zum grünen Strom- und Wasserverbrauch?
Es lohnt sich, sorgfältig zu recherchieren. Machen Sie gemeinsam Ausflüge, um geeignete Orte zu finden und anzufragen. So lassen sich Traumorte finden, die online unsichtbar sind.
Anreise
Wenn die Location nahe am Wohnort der meisten Gäste liegt, entfallen lange Anfahrtswege und damit hohe Emissionen. Idealerweise ist der Ort mit Bus oder Bahn erreichbar. Denken Sie über ein Shuttleservice nach, um Fahrten mit dem Auto zu vermeiden. Planen Sie im Ablauf der Feierlichkeiten genug Zeit für An- und Abreise sowie Ortswechsel ein und machen Sie schon in der Einladung konkrete Angebote zu Bahnverbindungen oder Mitfahrgelegenheiten, um den CO2-Austoß zu verringern.
Deko
Outdoor-Locations wie Gärten oder Bauernhöfe bieten oft natürliche Schönheit und benötigen weniger aufwendige Dekoration. Achten Sie grundsätzlich darauf, Einwegprodukte zu vermeiden und Second-Hand-Ware zu nutzen. Oft ist es ökologischer, Dekoration aus wiederverwendbaren und natürlichen Materialien selbst anzufertigen. DIY-Treffen mit Freunden und Familie können als schöne Ereignisse im Vorfeld einer Hochzeit gestaltet werden. Es gibt aber auch spezialisierte Verleiher für Hochzeitsausstattung.
Wenn sich ein Neukauf nicht vermeiden lässt, geben Sie diese Gegenstände durch verkaufen oder verschenken direkt weiter. Manch ein Gast freut sich im Nachhinein über ein Set Sektgläser – oder kann ein solches im Vorfeld beisteuern. Gäste sind eine sehr „umweltfreundliche Ressource“ und eine Beteiligung macht die Hochzeit oder Trauung zu einem gemeinsamen Erlebnis. Deko und andere Gegenstände lassen sich online über eine Mitnahme-Liste organisieren.
Geschenke
Es ist völlig okay, genaue Wünsche für ein Geschenk zu formulieren! Durch individuelle Aufmerksamkeiten entsteht oft viel Verpackungsmüll. Viele Präsente verstauben irgendwann auf Regalen oder im Keller. Das lässt sich vermeiden, wenn Sie den Gästen die Möglichkeit geben, zu einem „großen“ Geschenk beizutragen. Das kann eine nachhaltige Wandertour als Hochzeitsreise sein, eine dringend benötigte Anschaffung im Haushalt oder gar eine Spende statt Sachgeschenke, z.B. an eine gemeinnützige Organisation wie den BUND.
Auch bei dem Thema Gastgeschenke gibt es nachhaltige Lösungen. Regionale, essbare Kleinigkeiten sind zum Beispiele gute Mitbringsel, die mit hoher Wahrscheinlichkeit genutzt werden. Oder wie wäre es mit Wildblumen-Samentütchen für Schmetterlinge und Bienen? Achten Sie hier auf eine Mischung aus wirklich einheimischen, insektenfreundlichen Arten. Oder nutzen Sie Produkte mit ökologischen oder sozialen Mehrwert, etwa aus Umweltprojekten oder sozialen Werkstätten. Und wenn Sie Ihren Lieben und der Natur eine besondere Freude machen wollen: Wie wär es mit einer Patenschaft für die Wildkatze oder das Grüne Band?
Kurz & knapp: Ideen für mehr Nachhaltigkeit bei einer Hochzeit
- Laden Sie Ihre Gäste ein, Mehrwegbehälter mitzunehmen. Restliches Essen wird so verteilt und landet nicht in der Tonne.
- Je näher Ihre Location an der Natur ist, desto eher sollten Sie Rücksicht auf Flora und Fauna nehmen. Vermeiden Sie zum Beispiel unnötigen Lärm und Beleuchtung in den Abend- und Nachtstunden und sperren Sie sensible Bereiche ab.
- Ausgiebiges Feiern ist erwünscht! Aber Flat-Rates und Buffet laden zum Übermaß ein. Ein wohlgewähltes Menü und eine kleine Getränkeauswahl mit regionalen Bio-Produkten kann für Gäste ebenfalls spannend sein – bei ähnlichen Kosten.
- Eine Hochzeitswebsite zur digitalen Kommunikation kann Papeterie wie Einladungs- und Menükarten ersetzen. Sie hilft auch bei der Organisation der Feierlichkeiten oder beim Austausch von Bildern im Nachgang.
- Fragen kostet nichts: Dienstleister nach ökologischen Alternativen anzufragen, ist immer eine gute Idee. Auch wenn es bei Ihnen nicht klappt, ist das ein wichtiges Signal für Unternehmen der Hochzeitsbranche, um ihr Angebot auf Nachhaltigkeit umzustellen oder zu erweitern.