Gift aus der Brotdose: Schadstofffreie Lebensmittelverpackungen für die Schule

05. August 2021 | Umweltgifte, Ressourcen & Technik, Chemie

Die Sommerferien sind fast vorbei und Brotdosen, Trinkflaschen und andere Lebensmittelverpackungen werden wieder für den Schul- und Arbeitsalltag befüllt. Wir zeigen, welche Verpackungen Sie bedenkenlos verwenden können.

Ökotipp: Lebensmittelverpackungen Besonders Kinder sollten nicht mit Schadstoffen in Kontakt kommen.  (Ella Olsson / pexels)

Kaum geht der Unterricht wieder los, heißt es Schulrucksack packen. Hefte, Stifte und ... achja, Pausenbrot nicht vergessen! Da stellt sich manch einem die Frage: Welche Verpackung ist die beste für mein Kind. Dicht, wiederverwendbar und ohne Schadstoffe sollte sie allemal sein. Also lieber nochmal eindecken, bevor das Schuljahr startet?

In der Regel können Sie Ihre vorhandenen Dosen weiterverwenden und müssen nichts zukaufen, erklärt Janna Kuhlmann, Verbraucherschutz-Expertin beim BUND: "Der nachhaltigste Behälter ist der, den Sie schon im Schrank haben. Doch manche Behälter geben Schadstoffe an das Essen ab und sollten daher nur für bestimmte Zwecke genutzt werden."

Keine Alternative: der "Bambusbehälter"

Besonders problematisch sind aus Sicht des BUND die sogenannten Bambus-Behälter, die in Wirklichkeit nur einen geringen Anteil an Bambus enthalten. Die meisten dieser Behälter bestehen aus einem Melamin-Formaldehyd-Harz, das Blase und Niere schädigen kann und im Verdacht steht, die Fruchtbarkeit zu verschlechtern. Formaldehyd kann zudem Krebs verursachen. Säuren und Temperaturen über 70 Grad Celsius befördern die Freisetzung dieser Substanzen. Sie sollten demnach von heißen Speisen, Getränken oder Mikrowellen unbedingt ferngehalten werden. Die Verbraucherzentrale fordert einen Rückruf von Bambusgeschirr und rät von der Benutzung ab.

Janna Kuhlmann: "Ihre vorhandenen Hartplastikbehälter aus den Kunststoffen Polypropylen und Polyethylen, abgekürzt mit PP oder PE, können Sie dann bedenkenlos weiterverwenden, wenn diese unbeschädigt sind. Aus welchem Material die Dosen sind, können Sie in der Regel am Boden des Behälters feststellen." Behälter aus PP oder PE sind meist aus Erdöl hergestellt, beschädigte Behältnisse können Stoffe in den Körper abgeben.

Edelstahl und Glas sind Spitzenreiter

Steht ein Neukauf von Lebensmittelbehältern an, empfiehlt der BUND Behälter aus Edelstahl oder Glas, allerdings sind diese Behälter in der Herstellung ressourcenintensiv, erklärt Janna Kuhlmann: "Edelstahl und Glas sind auch langfristig lebensmittelsicher. In der Anschaffung sind sie zwar etwas teurer, aber dafür sind gerade Edelstahlboxen weitaus haltbarer und langlebiger als Plastikdosen. Damit gleicht sich auch der höhere Ressourcenverbrauch in der Herstellung aus."

Schauen Sie also auch einmal in Ihren Schrank und prüfen Sie, welche Behältnisse Sie dort finden. Überlegen Sie bei einem Neukauf genau, wie viele Dosen Sie wirklich im Alltag verwenden, denn ungenutzte Dosen verbrauchen nicht nur Platz im Schrank, sondern auch unnötig Ressourcen.

Verbraucher*innen können ihr gesetzliches Auskunftsrecht nutzen, ob besonders besorgniserregende Substanzen in einem Behälter vorhanden sind. Dazu kann einfach eine Giftfrage an den Hersteller mit der kostenlosen ToxFox-App des BUND gestellt werden. Der Hersteller muss zum Beispiel mitteilen, wenn bestimmte giftige Phthalat-Weichmacher oder Bisphenol A enthalten sind.

Aus Sicht des BUND empfohlene Behälter:

  • Edelstahlboxen
  • Glasdosen
  • Hartplastik aus Polypropylen, Polyethylen und Polymilchsäure (PLA), wenn die Behälter unbeschädigt sind.

Weniger empfohlen:

  • Aluminiumbehälter, nicht nutzen für saure oder salzige Speisen

Nicht empfohlen:

  • "Bambus"-Becher, häufig größtenteils aus Melamin bestehend
  • Melamin-Behälter

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