Kommentar: EU zementiert überholtes Landwirtschaftsmodell

21. März 2018 | Chemie, Umweltgifte

Berlin: Zur heutigen Entscheidung der EU-Kommission, dem Agrarchemiekonzern Bayer die geplante Übernahme des US-Konkurrenten Monsanto unter strengen Auflagen zu erlauben, erklärte Silvia Bender, Abteilungsleiterin Biodiversität beim BUND:

Fusion von Bayer und Monsanto. Foto: Lode Saidane / FoEE Protestaktion gegen die Bayer-Monsanto-Fusion in Brüssel von Friends of the Earth Europe.  (Lode Saidane / FoEE)

"Mit dieser Entscheidung zementiert die EU-Kommission ein überholtes und gescheitertes Landwirtschaftsmodell. Die Fusion von Bayer und Monsanto zum größten Agrarkonzern der Welt ist schlecht für Verbraucher, Landwirte sowie für die Natur und Umwelt weltweit. Diese weitere Konzentration der Marktmacht auf dem weltweiten Markt für kommerzielles Saatgut und für Agrarchemikalien bedeutet weniger Wettbewerb, weniger Auswahl für Landwirte, weniger Vielfalt auf den Feldern und weniger Innovation für eine bäuerlich-ökologische Landwirtschaft. Daran ändert auch die Auflage der EU-Kommission nichts, dass Bayer bestimmte Teile seiner Agrarsparte an die BASF, einen weiteren Agrarriesen, verkauft."

"An der Monopolisierung des Saatguts und der Pestizidabhängigkeit krankt schon jetzt das gesamte Landwirtschafts- und Ernährungssystem. Mit der Fusion wird Bayer auch das umstrittene Ackergift Glyphosat übernehmen. Der dramatische Verlust der Artenvielfalt durch die industrialisierte Landwirtschaft droht sich weiter zu beschleunigen. Das Wachstumsmodell des Konzerns ernährt nicht die wachsende Weltbevölkerung, sondern speist vor allem die Renditen der Aktionäre."

"Die EU-Kommission wendet sich mit ihrer Entscheidung gegen die europäischen Bürgerinnen und Bürger. Eine Mehrheit von 54 Prozent fanden es einer Umfrage zu Folge wichtig, dass die EU-Kommission die Fusion blockiert."

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