BUND, BUND-Meeresschutzbüro und BUNDjugend haben in 13 Müllsammelaktionen über zwei Jahre hinweg tausende Müll-Teile aufgesammelt und über 2500 davon einzeln analysiert.
Das Ergebnis ist eindeutig. Nahezu alle der gesammelten Müll-Teile sind Einwegverpackungen (99,6 Prozent). Das sind beispielsweise Getränkeflaschen von Coca-Cola, Pepsi und Verpackungen der Marke „Durstlöscher“ oder „Capri-Sun". Auch viele Verpackungen von Süßigkeitenherstellern wie Haribo und Ferrero sowie Eigenmarken und weitere Produkte aller großen Supermarktketten wie Kaufland, Lidl und Rewe. Auch Lebensmittelverpackungen bekannter Fastfood-Riesen wie Burger King und Mc Donalds haben wir bei den Müllsammel-Aktionen gefunden.
Nicht nur Plastik ist problematisch
Etwa die Hälfte der gefundenen Einweg-Verpackungen sind aus Plastik. Doch es sind auch Einweg-Verpackungen aus Papier oder Verbundstoffen dabei. Diese sind, auch wenn sie häufig so beworben werden, keineswegs nachhaltig oder ökologisch.
Verbundstoffe sind Stoffe, die aus mindestens zwei unterschiedlichen Materialien bestehen. Das können beispielsweise Papierverpackungen mit Plastikschicht oder Getränkekartons sein. Diese lassen sich schlecht und nie komplett recyceln. Bei Papier-Einwegverpackungen ist die Umweltbilanz sehr schlecht, da Papier in der Herstellung sehr viel Ressourcen verbraucht und für die Nutzung im Lebensmittelsektor frischer Zellstoff gebraucht wird. Dafür müssen Bäume gefällt und Plantagen angelegt werden.
Tonnenweise Müll in Ökosystemen
Eingesammelt wurde der Müll in städtischen Gebieten, an Flüssen und direkt an der deutschen Nordseeküste. Die dramatischen Folgen von Müll besonders für marine Ökosysteme sind bereits seit Jahrzehnten bekannt. Die nicht versiegende Flut an ständig neu produzierten Einwegverpackungen landet jedoch weiterhin in unseren Meeren. Bis zu 23 Millionen Tonnen Müll sind Forscher*innen zufolge allein im Jahr 2016 in aquatische Ökosysteme gelangt. Hersteller von Einwegverpackungen müssen konsequent zur Verantwortung gezogen werden. Nur so können wir unsere Meere und Ressourcen schützen und zu einer intakten Umwelt kommen.
Mehrweg statt Einweg: Hersteller in die Pflicht nehmen
Eine echte nachhaltige Lösung für die Flut an Verpackungsmüll sind Mehrwegverpackungen. Dieses Angebot muss von den Händlern in allen Bereichen ausgeweitet werden. Mehrweg sollte günstig und einfach angeboten werden. Einweg-Verpackungen müssen verboten werden, wenn das Essen im Imbiss vor Ort gegessen wird. Auch im to-go-Bereich sollte Mehrweg nicht nur angeboten werden, sondern auch zur Pflicht werden.
Was Sie tun können
- Kaufen Sie Ihre Getränke in Mehrweg- statt Einwegflaschen.
- Bringen Sie beim Essen to go eigene Gefäße für Speisen und Getränke mit, die sie befüllen lassen.
- Fordern Sie als Kund*in im Handel und im to-go-Bereich Mehrweg ein.
Wir setzen uns als BUND auf politischer Ebene dafür ein, dass Mehrweg endlich zum neuen Normal wird – in allen Bereichen!
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