Berlin/London: Der heute vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) vorgestellte Klimabericht ("Emissions Gap Report 2012") ist für den BUND ein "Alarmsignal an die Weltgemeinschaft". Der UNEP-Bericht zeige, dass die bisher von rund 60 Staaten zugesagten Emissionsreduktionsziele nicht ausreichten, um die sogenannte "Zwei-Grad-Grenze" zu halten, bei der die Erderwärmung noch beherrschbar bliebe. Der Bericht unterstreiche die Notwendigkeit, bei der in den kommenden zwei Wochen in Doha tagenden Weltklimakonferenz eine drastische Reduzierung der globalen Treibhausgas-Emissionen zu vereinbaren. Erforderlich sei auch, dass sich mehr Staaten als bisher zu Klimaschutzmaßnahmen verpflichten, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.
"Die Welt gerät unter Zeitdruck. Auf ein neues globales Klimaschutzabkommen darf nicht länger gewartet werden. Liefern müssen vor allem die Industriestaaten. Sie müssen vorangehen und in Doha eine zweite Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls beschließen", sagte Weiger. Dazu gehörten strengere Ziele und wirksamere Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgase als bisher zugesagt. Aber auch arabische und asiatische Staaten, die zu den Klimasündern gehörten und große Einsparpotentiale hätten, müssten ihre Verantwortung wahrnehmen und sich in Doha zu ehrgeizigen CO2-Minderungen bekennen.
Weiger: "Die Wende hin zu einer klimafreundlichen Wirtschaft ist möglich. Der Ausbau der erneuerbaren Energien, die Steigerung der Energieeffizienz in Industrie und Haushalten, die Einsparpotentiale im Verkehr und bei Gebäuden, überall gibt es große Potentiale für eine klimafreundliche Energiewende. Deutschland muss bei der Klimakonferenz in Doha möglichst viele Länder motivieren, entsprechende Klimaschutzmaßnahmen in Angriff zu nehmen."
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