Kommentar: Klimaschutzbericht 2019 kein Grund für Entwarnung

19. August 2020

Zum Beschluss des Klimaschutzberichts im Kabinett erklärt Antje von Broock, Geschäftsführerin Politik und Kommunikation beim BUND:

Antje von Broock Antje von Broock, Geschäftsführerin Politik und Kommunikation beim BUND

"Die gute Nachricht: Deutschland wird sein Klimaziel für 2020 voraussichtlich erreichen – 40 Prozent weniger Treibhausgasemissionen gegenüber 1990. Die schlechte: Die Politik tut noch immer zu wenig für den Klimaschutz und beweist noch immer keine klimapolitische Weitsicht. Der Rückgang der Emissionen ist vor allem auf den milden Winter und die Corona-Krise zurückzuführen. Im Winter wurde schlicht weniger geheizt und dass die Wirtschaft im Lockdown pausieren musste, tat ein Übriges dazu. 

Die mögliche Erreichung des Klimaziels für 2020 ist daher kein Grund für Entwarnung. Die Bundesregierung darf sich nicht zurückzulehnen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich zuletzt klar für den Klimaschutz ausgesprochen. Das deutsche Klimaziel von 55 Prozent Emissionsminderung bis 2030 reicht jedoch nicht aus, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. Wir brauchen ein EU-Reduktionsziel von mindestens 65 Prozent. Dafür muss sich die Bundesregierung während ihrer laufenden EU-Ratspräsidentschaft einsetzen.

Ohne weitere ambitionierte Maßnahmen wird Deutschland selbst sein unzureichendes 2030-Ziel verfehlen. Merkels Klimakabinett muss endlich seine Arbeit machen. Milde Winter helfen nicht weiter. Sie sind so wie Dürresommer vielmehr untrügliche Zeichen eines fortschreitenden, menschengemachten Klimawandels, der die Lebensgrundlagen auf unserem Planeten zerstört."

Mehr Informationen

  • Kontakt: Thorben Becker, Referent für Energiepolitik, Mobil: 01 73 / 6 07 15 03, thorben.becker(at)bund.net sowie BUND-Pressestelle: (Sigrid Wolff / Daniel Jahn / Judith Freund / Heye Jensen), Tel. (030) 2 75 86-425 / -531 / -497 / -464, presse(at)bund.net

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