Emnid-Umfrage vor Koalitionsgesprächen: Über vier Fünftel der Deutschen wollen möglichst schnell 100 Prozent erneuerbare Energien und eine gerechte Kostenverteilung bei der Energiewende.

03. Oktober 2013 | Energiewende

Neue Regierung soll Interessen von Bürger-Energiegenossenschaften und Bürger-Windparks stärker berücksichtigen

Berlin: Nach einer von der Kampagne "Die Wende – Energie in Bürgerhand" in Auftrag gegebenen repräsentativen Meinungsumfrage des Forschungsinstituts TNS Emnid erwarten 84 Prozent der Deutschen von einer neuen Bundesregierung, dass sie sich dafür einsetzt, die Energieversorgung schnellstmöglich zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu gewährleisten. 83 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass Gewinne und Kosten der Energiewende gerecht auf Bürger und Industrie verteilt werden sollten. Außerdem sprechen sich 74 Prozent der Befragten für eine Energiewende aus, bei der dezentrale, erneuerbare Energien in Bürgerhand Vorrang haben. Zugleich meinen lediglich 22 Prozent der Deutschen, dass die Energiewende allein dem Markt überlassen werden sollte.

"Die große Mehrheit der Deutschen will, dass die Energiewende engagiert fortgesetzt wird. Ein Abbremsen soll es nicht geben. Die Energiewende soll dezentral, gerechter und von den Bürgerinnen und Bürgern selbst gestaltet werden. Dies alles gilt für Sympathisanten sämtlicher im Bundestag vertretenen Parteien. Deren klare Positionen müssen die möglichen Regierungskoalitionäre bei ihren morgen beginnenden Sondierungen berücksichtigen. Im Interesse ihrer Wähler sollten sie sich auch darauf einigen, die Kosten der Energiewende zwischen Industrie und Verbrauchern gerechter zu verteilen als bisher", sagte Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zu den Ergebnissen der kurz nach der Bundestagswahl durchgeführten Emnid-Umfrage.

55 Prozent der Befragten waren außerdem der Ansicht, dass die Politik die Interessen der Energiekonzerne zu stark berücksichtigt. Zuwenig berücksichtigt sehen wiederum 58 Prozent der Deutschen die Interessen von Bürger-Energiegenossenschaften und Bürger-Windparks.

Luise Neumann-Cosel von der Genossenschaft "BürgerEnergie Berlin": "Jeder Dritte der von Emnid Befragten würde sich auf jeden Fall oder wahrscheinlich an Erneuerbare-Energien-Anlagen in seiner Nähe finanziell beteiligen. Das sind über 20 Millionen potentielle Investoren, die Lust auf eine engagierte Fortsetzung der Energiewende haben. Eine neue Bundesregierung sollte Politik für diese Bürger machen und nicht für einige wenige Energiekonzerne, deren Interesse vor allem das Ausbremsen der erneuerbaren Energien zu sein scheint."

Die Kampagne „Die Wende – Energie in Bürgerhand" setzt sich für eine dynamische, dezentrale und gerechte Energiewende ein. Initiatoren der Kampagne sind der BUND, die "100 prozent erneuerbar Stiftung", das "Netzwerk Energiewende jetzt", die GLS-Bank-Stiftung, die Initiative "BürgerEnergie Berlin" sowie die Haleakala-Stiftung.

Pressekontakt

Fabian Zuber, Leiter des Kampagnenbüros, Tel. 01 76-20 05 92 18, fabian.zuber(at)die-buergerenergiewende.de bzw. Thorben Becker, BUND-Energieexperte, Tel. 01 73-6 07 16 03, thorben.becker(at)bund.net

Zur Übersicht

BUND-Newsletter abonnieren!

BUND-Bestellkorb