Berlin. Anlässlich der morgigen Sitzung des Bundesrates ruft der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Länder auf, sich engagiert für das neue Insektenschutzgesetz einzusetzen. Am Freitag steht die Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes zur Abstimmung im Bundesrat an.
BUND-Vorsitzender Olaf Bandt: "Bitte schützen Sie ab sofort Insekten per Gesetz. Verzögerungen führen zum dauerhaften Verlust von Insekten, auch jener, die für den Menschen unmittelbar wichtige Arbeit leisten wie Wildbienen, Ameisen oder Marienkäfer. Die Volksbegehren in vielen Bundesländern haben deutlich gezeigt, was die Bevölkerung und viele Betriebe wollen: ein konsequentes Verbot insektenschädlicher Pestizide in Schutzgebieten, einen sofortigen Stopp der Verwendung von Glyphosat, sowie blühende Streifen an unseren Quellen, Bächen und Flüssen. Dafür dürfen an ihren Ufern keine Pestizide und Dünger mehr eingesetzt werden."
Die Entwicklung der Insektenbestände vor allem in den Agrarlandschaften ist unverändert dramatisch. Angesichts dieser Lage sind die politischen Angriffe auf den ohnehin schwachen politischen Kompromiss, der sich in dem Gesetz wiederfindet, unverantwortlich. Die Bundesländer müssen das bundesweit endlich durchsetzen und einleiten, was die Volksbegehren vielfach längst begründet haben: die ersten Schritte hin zur Sicherung der Grundlagen von landwirtschaftlicher Produktivität und den zahlreichen wertvollen Beiträgen von Insekten zu den Ökosystemen.
Bandt: "Es muss klipp und klar sein: Schutzgebiete müssen schützen, der Einsatz von Pestiziden muss drastisch reduziert werden und die Umgestaltung von Stadt und Land muss, wo es geboten ist, finanziell unterstützt werden. Lichtverschmutzung, Flächenverbrauch, Vernichtung von Streuobstwiesen und artenreichen Weiden – all das muss ein Ende finden. Die sich aus dem Gesetz ergebenden notwendigen Investitionen in den Natur- und Umweltschutz sind zudem ein starkes Instrument zur regionalen Förderung und nutzen Natur und Menschen gleichermaßen. Das Insektenschutzpaket ist hierfür ein unverzichtbarer erster Schritt."
Mehr Informationen
- Kontakt: Magnus Wessel, BUND-Naturschutzexperte, Tel. (030) 27 58 65 43, Mobil: (0160) 93 72 18 30, E-Mail: magnus.wessel(at)bund.net sowie BUND-Pressestelle (Daniel Jahn / Judith Freund / Heye Jensen), Tel. (030) 2 75 86-425 / -531 / -497 / -464, presse(at)bund.net