Aktionärsversammlung der Daimler AG – Schäden durch Diesel minimieren, klimatische Verantwortung übernehmen

05. April 2018 | Mobilität

Stuttgart/Berlin: Die letzten Wochen und Monate haben gezeigt, dass bei den deutschen Autokonzernen einiges schief läuft. Dies gilt auch für die Daimler AG, unabhängig von den heute im Rahmen der Aktionärsversammlung vorgelegten, zugegeben guten, Geschäftszahlen. Auch Daimler droht die Zukunft der Mobilität zu verschlafen. Zudem erscheinen die Dementis des Vorstandsvorsitzenden Zetsche bezüglich illegaler Manipulationen an Diesel-Pkw zunehmend unglaubwürdiger. Die Frage ist wohl nur, wie blau das Auge sein wird, mit dem der Konzern aus dem Abgasskandal hervorgeht. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht Vorstand und Aufsichtsrat der Daimler AG in der Pflicht, die durch Dieselabgase nach wie vor entstehenden Schäden für Mensch und Natur schnellstens zu minimieren und zudem endlich klimatische Verantwortung zu übernehmen.

Im Rahmen der Aktionärsversammlung sagt der BUND-Verkehrsexperte Jens Hilgenberg in seiner Rede vor Ort: "Herr Zetsche und die restlichen Vorstandsmitglieder müssen sich endlich ihrer Verantwortung stellen und die Fehler der Vergangenheit ausmerzen. Daimler muss gewährleisten, dass alle Fahrzeuge des Konzerns ihre Stickoxidgrenzwerte auch beim Betrieb auf der Straße einhalten, notfalls durch Einbau von zusätzlichen Systemen zur Schadstoffminderung." Statt mit unwürdigen Tests an Mensch und Tier die Unschädlichkeit von Luftschadstoffen beweisen zu wollen, müsse es der Anspruch eines Konzerns diese Größe sein, alle gesetzlich festgelegten Grenzwerte in allen Betriebszuständen einzuhalten und idealerweise sogar überzuerfüllen. Wie ernst es dem Konzern mit dem Klimaschutz sei, könne er umgehend demonstrieren: Mit einem klaren Bekenntnis zur Erreichung der bestehenden CO2-Grenzwerte auf EU-Ebene und der öffentlichen Forderung nach strengen Folgewerten für die Jahre 2025 und 2030.

Der BUND fordert zudem eine Abkehr von der aktuellen Modellpolitik, die völlig konträr zu den klimapolitischen Notwendigkeiten verlaufe. Hilgenberg weiter: "Statt immer größere, schwerere und leistungsstärkere Modelle auf den Markt zu bringen, muss die Daimler AG die langfristige Modellentwicklung in Zeiten der immer größer werdenden klimatischen Herausforderungen verstärkt angehen. Dazu reicht es nicht, Geländewagen und schwere Limousinen zukünftig einfach nur mit Strom statt mit Benzin oder Diesel anzutreiben. Entscheidend für die Ökobilanz ist neben den für Herstellung und Betrieb eingesetzten Rohstoffen, auch die benötigte Gesamtenergiemenge. Es ist ein Gebot der Zukunft Energie und Rohstoffe zu schonen und einzusparen."

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