Über 90 Prozent des Verlustes biologischer Vielfalt und der Wasserknappheit, sowie die Hälfte der globalen Treibhausgasemissionen sind auf Ressourcennutzung zurückzuführen. Dabei sind Ressourcenverbrauch und seine negativen Auswirkungen global und national extrem ungleich verteilt. Insbesondere die wohlhabenden Länder des globalen Nordens tragen Verantwortung.
Die globale Ressourceninanspruchnahme hat sich seit 1970 mehr als verdreifacht, und ein Weiter-so würde bedeuten, dass sich der heutige Ressourcenverbrauch bis 2060 noch einmal verdoppelt. In Deutschland stagniert der Ressourcenverbrauch seit Jahren auf einem viel zu hohen Niveau. Das liegt auch daran, dass internationale und völkerrechtlich verbindliche Ressourcenschutzziele, vergleichbar mit denen des Pariser Abkommens zum Klimaschutz fehlen.
Was sind Ressourcen?
Wer an Ressourcen denkt, hat oft typische Rohstoffe, wie Öl, Gas oder Holz vor Augen. Tatsächlich fallen unter Ressourcen Dinge, die uns nicht immer bewusst sind. Unsere verfügbare Landfläche ist begrenzt und damit eine Ressource. Auch die Kraft der Gezeiten und sogar die Biodiversität selbst kann man als eine Ressource auffassen. Eine gute Definition bietet das Umweltbundesamts (UBA):
Ressourcen sind demnach „[...] erneuerbare und nicht erneuerbare Primär-Rohstoffe, physischer Raum (bzw. Fläche), Umweltmedien (Wasser, Boden, Luft), strömende Ressourcen (z. B. Erdwärme, Wind, Gezeiten und Sonneneinstrahlung) sowie die Biodiversität. Es ist hierbei unwesentlich, ob die Ressourcen als Quellen für die Herstellung von Produkten oder als Senken zur Aufnahme von Emissionen dienen.“
Wo müssen wir besonders Ressourcen einsparen?
Autos
Für die Herstellung eines durchschnittlich schweren Autos (1,5 Tonnen) werden 70 Tonnen Ressourcen verbraucht. Allein die Herstellung macht 15 bis 20 Prozent aller CO2-Emissionen im gesamten Lebenszyklus eines Personenkraftwagens aus. Das Problem: Das Gewicht, die Motorleistung und die Anzahl von PKWs nahmen in den letzten Jahrzehnten weiter zu – und damit der Ressourcenverbrauch.
Nur jedes sechste stillgelegte Auto landet in Deutschland in einem Verwertungsbetrieb. Dort werden pro Fahrzeug nur 18 Prozent der Bestandteile einer Wiederverwertung zugeführt. Der größere Anteil geht mit ungewissem Ausgang in den Export.
Eine besondere Herausforderung stellt die Elektromobilität dar: Wir benötigen langlebige E-Autos, die die Emissionen der Produktion durch emissionsfreie Mobilität mehr als nur ausgleichen. Dafür muss generell das Gewicht der Fahrzeuge verringert werden. Auch die Batteriegröße spielt eine Rolle. Höhere Kapazitäten erfordern eine längere Nutzungsdauer, um tatsächlich Emissionen zu senken. Wenn wir Ressourcen einsparen wollen, müssen wir anfangen kleiner statt größer zu denken. Das gilt umso mehr für den Rohstoff Lithium, der für die Herstellung von Batterien benötigt wird. Wir müssen aber vor allem die Anzahl der PKWs drastisch reduzieren Dafür ist der Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs und auch des Rad- und Fußverkehrsnetzes notwendig.
Publikationen zum Thema Ressourcenwende
- ToxFox-Produktcheck: Ewigkeitschemikalien (PFAS) in Kinder-Outdoor-Jacken
- Bodenatlas 2024: Daten und Fakten über eine lebenswichtige Ressource
- Einweg ist kein Weg
- Zwei Jahre Ampelregierung – eine ökologische Bilanz
- Den Schutz der Biodiversität und indigener Rechte in unternehmerischen Lieferketten sicherstellen
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