Künstliche Beleuchtung im Garten bedeutet Stress für Tiere.
(Bild: Virrage Images via canva.com)
Etwa 60 Prozent aller Tiere sind nachtaktiv. Nachtfalter, Fledermäuse und Igel verlieren ihren Lebensraum, wenn wir Balkone, Terrassen und Fassaden beleuchten. Auch tagaktive Tiere wie beispielsweise Singvögel brauchen die Dunkelheit, um zu schlafen. Zugvögel verlieren durch Lichtverschmutzung die Orientierung.
Künstliches Licht irritiert Insekten
Viele nachtaktive Insektenarten sind an schwaches Mond- und Sternenlicht angepasst. Sie werden vom hellen Kunstlicht geblendet und fliegen immer wieder in Lampen oder Laternen. Dadurch verbrauchen sie lebenswichtige Energie oder sterben sogar. Insekten gibt es auch im Winter. Sie überdauern die kalte Jahreszeit in unterschiedlichen Entwicklungsstadien in unseren Gärten, in Staudenstängeln, an Blattunterseiten, Baumritzen oder Holzzäunen. Das Kunstlicht in den Gärten beeinträchtigt ihre Entwicklung und gefährdet das Überleben. Die Folgen zeigen sich oft erst im darauffolgenden Jahr, wenn Insektenpopulationen zurückgehen oder ausbleiben.
Vier Tipps, um Lichtverschmutzung zu reduzieren:
1. Licht zielgenau einsetzen
Verwenden Sie Leuchten, die das Licht auf die gewünschte Fläche lenken. Vermeiden Sie Leuchten, die darüber hinaus oder nach oben abstrahlen. Wählen Sie eine möglichst geringe Lichtleistung. Damit sorgen Sie für weniger Lichtstress und erlauben es dem Auge, sich besser an die Dunkelheit zu gewöhnen.
2. Bewegungsmelder installieren und Lichtstärke anpassen
Schalten Sie das Licht nachts entweder ganz aus oder installieren Sie Bewegungsmelder. Alternativ lässt sich bei guten LED-Lampen die Lichtstärke mit einem Dimmer um die Hälfte reduzieren. Solche dimmbaren Lampen haben eine längere Lebensdauer und Sie sparen damit Strom.
3. Warmweiß mit geringem Blauanteil
Nutzen Sie nur Licht mit geringem Blauanteil im Spektrum von 1700 bis 2200 Kelvin (Farbtemperatur). Viele Insekten reagieren am stärksten auf kurzwelliges Licht im blauen und im UV-Bereich. Moderne LEDs strahlen kein UV-Licht ab und locken so weniger Insekten an. Das gilt besonders für warmweiße LEDs.
4. Keine bodennahen Lampen
Verzichten Sie auf bodennahe Leuchten. Sie sind besonders schädlich für die lichtempfindlichen bodenlebenden Tiere.
Sprechen Sie auch mit Ihren Nachbar*innen und Ihrer Kommune und machen Sie darauf aufmerksam, wie mit diesen Tipps ganz einfach etwas gegen Lichtverschmutzung getan werden kann.