Insektenschutz muss weitergehen!
Das Ringen um das jetzt verabschiedete Schutzpaket war ein unwürdiges Schauspiel – besonders im Hinblick auf die dramatische Lage: Unbeirrt schreitet das Insektensterben voran. So sind mehr als die Hälfte der über 560 Wildbienenarten in Deutschland bereits stark gefährdet. Die Folgen können fatal sein, denn Bienen und Insekten spielen als Bestäuber eine zentrale Rolle in unserem Ökosystem.
Intensivste Landwirtschaft und der damit einhergehende massive Einsatz von Pestiziden treiben das Insektensterben voran. Artenarme Monokulturen prägen unsere Felder heute. Herbizide wie Glyphosat beseitigen die bunte Vielfalt an Nahrungspflanzen für Wild- und Honigbienen.
Wir brauchen eine bundesweite Reduzierung des Pestizideinsatzes auf allen Flächen! Dafür reicht das verabschiedete Gesetz bei weitem nicht aus. Was noch immer fehlt, ist eine Gesamtstrategie. Wie gelingt endlich der Umstieg zu einer umwelt- und naturfreundlichen Landwirtschaft?
Warum das Gesetz NICHT der große Wurf ist
- Mit der lokalen Reduzierung der Lichtverschmutzung, dem Verbot von Pestiziden in einigen Schutzgebieten und dem verbesserten Schutz von artenreichen Wiesen und Weiden, Streuobstwiesen und anderen Biotopen werden wichtige Vorhaben vorangetrieben. Gleichwohl wird in Zukunft nur ein verschwindend geringer Teil des Agrarlands von einem Pestizidverbot betroffen sein und die Intensivierung der Landwirtschaft schreitet weiter fort. Der Stopp des Insektensterbens wird damit nur zögerlich begonnen.
- Das Insektenschutzpaket beruht in vielen Punkte auf freiwilligen Vereinbarungen auf Ebene der Länder und finanziellen Ausgleichszahlungen, wenn Landwirtinnen und Landwirte auf Pestizide verzichten. Das hat Grenzen und Bund und Länder müssen bald Beweise liefern, dass ihre zaghaften Maßnahmen auch tatsächlich Erfolge zeigen. Leider müssen wir zurzeit davon ausgehen, dass es durch die vielen Ausnahmen nur lokale Verbesserungen geben wird.
Dank Ihrer Spende sind wir aktiv:
✓ Wir machen weiter Druck: Im Vorfeld der Bundestagswahl sind wir in den nächsten Wochen besonders präsent. Mit Aktionen vor Ort und im Netz mischen wir uns ein und stellen klare Forderungen an die Politik. Es geht um unsere Zukunft! Ihre Spende hilft dabei!
✓ Wir klären auf und erarbeiten Alternativen: Wer verdient eigentlich am massiven Pestizideinsatz? Welchen Preis zahlen die Landwirt*innen dafür und gibt es wirklich keine Alternativen? Wer kümmert sich um die Folgen, z.B. um die Reinigung von verseuchtem Trinkwasser? Wir recherchieren zu diesen und anderen Fragen und veröffentlichen unsere Studien. Die Recherchen sind mühsam und komplex
✓ Wir testen – auch für Sie: Pestizide sind überall. Auch wir kommen im Alltag mit diesen Stoffen in Berührung. Sei es über den Kontakt mit Pflanzen oder durch unsere Lebensmittel. Wir testen regelmäßig! Denn wir alle sollten wissen, ob die Dinge, mit denen wir alltäglich zu tun haben, belastet sind.
Anlässlich des Weltbienentags und des Tags der biologischen Vielfalt hat der BUND mit einer bunten Aktion in Berlin auf das Artensterben aufmerksam gemacht. Insektenschützer*innen aus ganz Deutschland unterstützten die Aktion mit über 3.000 selbstgehäkelten Bienen und Schmetterlingen. Diese wurden an Ort und Stelle auf eine symbolischen Flugreise geschickt, um unter dem Motto "Häkeln für die Artenvielfalt" wirksamen Insektenschutz zu fordern.
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