Kommentar: RWE muss mehr tun – mindestens drei Gigawatt Braunkohlekapazität jetzt abschalten

26. April 2019

Zur Absage von RWE zu seinem seit 2012 geplanten Braunkohlekraftwerksprojekts am Standort Niederaußem (BOAPlus) erklärt BUND- Energieexpertin Tina Löffelsend:

Tina Löffelsend BUND- Energieexpertin Tina Löffelsend  (Sebastian Hennigs)

"Das klimafeindliche Neubauprojekt von RWE war ohnehin zum Scheitern verurteilt. Seit Jahren ist klar, dass ein neues Kohlekraftwerk weder klimapolitisch noch wirtschaftlich zu rechtfertigen ist. Die Absage war überfällig und ist noch kein Ausweis klimapolitischer Verantwortung. Meint RWE Klimaschutz ernst, müssen ab 2020 mindestens die alten Kraftwerksblöcke an den Standorten Neurath und Niederaußem geschlossen werden.

Auch die Kohlekommission hat empfohlen, drei Gigawatt Braunkohlekapazität abzuschalten. RWE mit den ältesten Meilern ist am Zug. Das erfordert der Klimaschutz und es ist die Voraussetzung, um den Hambacher Wald und die Dörfer am Tagebau Garzweiler zu erhalten.

Glaubhaft wird eine neue Unternehmenspolitik bei RWE nur, wenn der Konzern aufhört, an den Tagebauen Fakten zu schaffen. Denn die Braunkohlebagger fressen sich immer weiter Richtung Hambacher Wald, die Umsiedlung von Dörfern wird unerbittlich vorangetrieben. Dabei gibt es mit dem Kohleausstieg jetzt alle Chancen, Wald und Dörfer zu retten. Die Bundesregierung und die NRW-Landesregierung müssen RWE endlich Einhalt gebieten: Nach riesigen Entschädigungen verlangen und zugleich weiter zerstören, das passt nicht zusammen."

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