Wir fordern eine soziale und ökologische Agrar- und Ernährungswende!

Wir brauchen Ställe, die den Tieren gerecht werden, bunte Äcker ohne Gentechnik, gesunde Nahrung, weniger Fleisch eine faire Bezahlung für Landwirt*innen und in der Landwirtschaft Beschäftigte.

Warum wir eine Agrarwende brauchen

Landwirt*innen müssen umweltfreundlich arbeiten, weil sie ansonsten einer Vielfalt an Lebensräumen, Arten und natürlicher genetischer Vielfalt schaden. Doch selbst wenn Landwirt*innen so arbeiten wollen: Schlechte Marktpreise, die Marktmacht von wenigen Konzernen und die fehlende Umsetzung von bereits bestehendem Ordnungsrecht bringen sie und die Umwelt gleichermaßen in Not. Auch unsere derzeitige Ernährung ist ein Grund, warum der Umbau der Landwirtschaft im Schneckentempo voranschreitet.

Die Mehrheit der Landwirt*innen müssen die Suppe auslöffeln. An sie wird die Erwartung gestellt, immer umweltfreundlicher zu produzieren und gleichzeitig zu Billigstpreisen anzubieten. Sie sind der Marktmacht des Einzelhandels ausgeliefert, werden von der Politik allein gelassen und laufen Gefahr, ihre wirtschaftliche Basis zu verlieren. Viele von ihnen geben ihren Betrieb auf. Als Folge verlieren die Regionen eine wichtige wirtschaftliche Basis.

Zugleich haben schon heute Millionen Menschen nicht die Möglichkeit, sich gesund und umweltfreundlich zu ernähren, beispielsweise, weil die Regelsätze in den Sozialleistungen zu niedrig bemessen sind. Im Rahmen der Agrar- und Ernährungswende muss sozialpolitisch sichergestellt werden, dass alle Menschen in der Lage sind, höhere Preise für Lebensmittel zu zahlen.

Unsere Forderungen zur Agrarwende

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Geld für Umwelt, nicht für Flächenbesitz

In der nächsten Förderperiode müssen der Ausbau des ökologischen Landbaus und andere Umweltprogramme in der Landwirtschaft finanziell abgesichert werden. Er darf nicht durch fehlende staatliche Fördermittel gefährdet werden. Wir brauchen höhere Umwelt- und Tierschutzstandards und eine regionale Lebensmittelverarbeitung und -vermarktung. Die Gelder der EU-Agrarpolitik müssen hauptsächlich für diese Zwecke eingesetzt werden. Wir fordern eine schrittweise Umwidmung aller Agrarsubventionen hin zur Förderung des Beitrags zum Gemeinwohl, wie zum Beispiel durch Umwelt-, Tierschutz und Klimaschutz.

Faire Preise für gute Produkte

Landwirt*innen brauchen eine faire Bezahlung für ihre Arbeit – unabhängig von der Agrarförderung. Es braucht faire Preise für ihre Produkte – Preise, die ihr Auskommen sichern und es ihnen ermöglicht, ökologischer zu produzieren.

Faire Löhne für gute Arbeit

Mit dem Verbot von Werkverträgen und der Einschränkung von Leiharbeit hat die Bundesregierung bereits einen ersten Schritt in Richtung Arbeitsschutz für die Beschäftigten im Agrar- Ernährungssektor getan. Nun müssen weitere Schritte folgen. Wir unterstützen daher Forderungen nach guten Arbeitsbedingungen, fairen Löhnen und allgemeinverbindlichen Tarifverträgen in den Branchen.

Anhebung Grundsicherung und Mindestlohn

Eine nachhaltige Form der Landwirtschaft wird höhere Verbraucher*innenpreise mit sich bringen. Daher fordern wir eine Anhebung von Grundsicherung und Mindestlohn, um allen Bevölkerungsgruppen den Kauf von gesunden, gentechnikfreien und nachhaltigen Lebensmitteln zu ermöglichen.

Gesunde und umweltfreundliche Ernährung

Wir fordern staatliche Programme, die eine fleischarme Ernährung unterstützen. Öffentliche Einrichtungen gehen bei regionaler, saisonaler und ökologischer Ernährung beispielhaft voran. Sie sollen weiter verstärkt vegetarische, vegane und ökologische Essen mit Fleisch aus artgerechter Tierhaltung anbieten. Schul- und Kitaessen muss kostenlos werden. Zudem braucht es ein Verbot irreführender Werbung und staatliche Tierhaltungskennzeichen, die Verbraucher*innen helfen, sich nachhaltig zu ernähren. Um die Wahlfreiheit zu sichern, muss auch die neue Gentechnik den EU-Regeln zur Zulassung und Kennzeichnung unterworfen bleiben.

Helfen Sie uns, die Agrarwende zu stemmen!

Die Agrarwende, ein wichtiges Thema für Natur, Mensch und Umwelt verliert derzeit immer mehr an Aufmerksamkeit. Dabei hat die intensive Landwirtschaft fatale Auswirkungen auf uns alle: Zu wenig Tierwohl, zu viel Gülle, viel zu hoher Pestizideinsatz und Verlust der Biodiversität sind nur einige der Folgen. Helfen Sie uns, die fehlgeleitete Agrarpolitik zu stoppen!

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