Essen ohne Pestizide: besser für Mensch und Natur

Verbraucher*innen wollen Lebensmittel ohne Pestizidrückstände: 70 Prozent der Bevölkerung erwarten laut einer Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) Lebensmittel ohne Pestizidrückstände.

Paprika  (Nikiko / pixabay.com)

Im von der europäischen Kommission veröffentlichten Eurobarometer äußern sich 31 Prozent der Befragten sehr beunruhigt und weitere 40 Prozent beunruhigt über Pestizidrückstände in Obst, Gemüse und Getreideprodukten.

Vor allem bei Obst und Gemüse gibt es immer wieder Überschreitungen der zulässigen Höchstgehalte von Pestizidrückständen. Dabei lassen sich einzelne Produkte und Herkunftsländer mit einer besonders hohen Überschreitungsquote identifizieren. Die Daten des Lebensmittelmonitorings zeigen, dass diese Quote bei Produkten aus Deutschland am geringsten ist, gefolgt von höheren Werten bei Ware aus EU-Ländern. Die höchste Quote wird bei Obst- und Gemüseimporten aus Nicht-EU-Ländern gefunden.

Regelmäßig auftauchende Meldungen über Überschreitungen der zulässigen Rückstandshöchstgehalte an das europäische Schnellwarnsystem RAFFS zeigen, dass es immer wieder besonders kritische Fälle in diesem Bereich gibt.

Problematische Mehrfachrückstände

Ein besonderes Problem sind Mehrfachrückstände von Pestizidwirkstoffen. Eine potenzielle gesundheitliche Gefährdung kann hier nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Aus Sicht des Verbraucherschutzes sind bei Mehrfachbelastungen die derzeit geltenden EU-Grenzwerte nicht ausreichend.  

Die Lebensmittelüberwachung liegt größtenteils in der Verantwortung der Bundesländer. Sie können über die Homepages der Verbraucherschutz-Landesministerien Informationen über Pestizidrückstände in Lebensmitteln abrufen.

Giftfrei-Patentrezept: Bio

Für eine pestizidfreie oder doch zumindest stark pestizidreduzierte Ernährung gibt es tatsächlich ein sehr einfaches Patentrezept: Kaufen Sie Bioprodukte! Im Bioanbau sind sämtliche chemisch-synthetischen Pestizide tabu. Vergleichende Tests ergeben immer wieder, dass in Bioprodukten kaum Pestizide nachweisbar sind – in den allermeisten konventionellen Produkten dagegen schon. Dass auch Bioprodukte nicht absolut pestizidfrei sind, liegt an Verunreinigungen etwa durch benachbarte konventionell bewirtschaftete Felder.

Wenn Sie aber durch Ihre Nachfrage die ökologische Landwirtschaft stärken, verliert dieses Problem von selbst an Bedeutung. Außerdem tun Sie nicht nur sich selbst und Ihrer Familie etwas Gutes, sondern leisten zugleich einen Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft und zum Umwelt- und Naturschutz.

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