Essen ohne Pestizide: Besser für Mensch und Natur

Obst und Gemüse aus konventionellem Anbau enthalten oft Pestizidrückstände; meist sogar von mehreren Pestiziden. Die allermeisten Verbraucher*innen wollen jedoch gesunde Lebensmittel ohne Gift-Cocktail.

Problematische Mehrfachrückstände

Durch Wechselwirkung zwischen unterschiedlichen Pestiziden kann ihre giftige Wirkung verstärkt werden. Diese Gefahren werden bislang durch die Risikobewertung nicht ausreichend berücksichtigt. Eine potenzielle gesundheitliche Gefährdung kann hier nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden – zumal wir auch anderen Chemikalien wie Weichmachern, Flourverbindungen und Schwermetallen ausgesetzt sind. Aus Sicht des Verbraucherschutzes sind bei Mehrfachbelastungen mit unterschiedlichen Chemikalien die derzeit geltenden EU-Grenzwerte nicht ausreichend.  

Rückstände in Lebensmitteln 

Lebensmittel werden in der EU jährlich stichprobenartig kontrolliert. 2019 überschritten 3,9 Prozent der Lebensmittel aus der EU die erlaubten maximalen Rückstandshöchstgehalte. Insgesamt war die Hälfte der Lebensmittel auf dem EU-Markt frei von Pestizidbelastungen. Jedoch enthielten 27 Prozent der untersuchten Nahrungsmittel Mehrfachrückstände.

Erdbeere Erdbeeren sind besonders häufig mit Pestiziden belastet.  (Zuki / via canva.com)

Diese Lebensmittel weisen besonders häufig Rückstände auf

Besonders häufig wurden Mehrfachrückstände in frischen Produkten wie Johannisbeeren, Süßkirschen, Grapefruits, Erdbeeren, Tafeltrauben, Rucola sowie in Gewürzen festgestellt. Bei der Lebensmittelüberwachung der Bundesländer wurden 2021 rund 20.000 Lebensmittel auf Pestizidrückstände analysiert. Über 60 Prozent der analysierten Proben enthielten Rückstände. Importprodukte aus Nicht-EU Staaten sind oft häufiger und höher mit Pestiziden belastet. Grund dafür sind schwächere Gesetzgebungen, weniger Kontrollen und hohe Grenzwerte für Rückstände.

Giftfrei Patentrezept: Bio

Für eine pestizidfreie Ernährung gibt es ein einfaches Patentrezept: Kaufen Sie Bioprodukte! Im Bioanbau werden keine chemisch-synthetischen Pestizide eingesetzt. Vergleichende Tests ergeben immer wieder, dass in Bioprodukten kaum Pestizide nachweisbar sind. Auf ökologisch bewirtschafteten Feldern ist auch eine deutlich höhere Artenvielfalt zu beobachten.

Pestizideinsatz halbieren

Wir fordern von der Bundesregierung mindestens die Halbierung des Pestizideinsatzes bis 2030 sowie ein Verbot besonders gefährlicher Pestizide. Außerdem brauchen wir dringend besseren Schutz vor Mehrfachbelastung von Lebensmitteln.

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