Essen ohne Pestizide: Besser für Mensch und Natur

Bei Obst und Gemüse gibt es immer wieder Überschreitungen der zulässigen Höchstgehalte von Pestizidrückständen. Die allermeisten Verbraucher*innen wollen jedoch Lebensmittel ohne Gift-Cocktail.

Problematische Mehrfachrückstände

Durch Wechselwirkung zwischen unterschiedlichen Pestizidwirkstoffen kann ihre giftige Wirkung verstärkt werden. Diese Gefahren werden bislang durch die Risikobewertung nicht ausreichend berücksichtigt. Eine potenzielle gesundheitliche Gefährdung kann hier nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Aus Sicht des Verbraucherschutzes sind bei Mehrfachbelastungen die derzeit geltenden EU-Grenzwerte nicht ausreichend.  

Überschreitungen der Rückstandshöchstgehalte

Regelmäßige Meldungen über Überschreitungen der zulässigen Rückstandshöchstgehalte an das europäische Schnellwarnsystem RAFFS zeigen, dass es immer wieder besonders kritische Fälle in diesem Bereich gibt. Einzelne Produkte oder Herkunftsländer überschreiten besonders häufig die Rückstandshöchstgehalte. Dabei ist die Quote von Produkten aus Deutschland am geringsten, gefolgt von höheren Werten bei Ware aus EU-Ländern. Die höchste Quote wird bei Obst- und Gemüseimporten aus Nicht-EU-Ländern gefunden.

Die Lebensmittelüberwachung liegt größtenteils in der Verantwortung der Bundesländer. Über die Website der Verbraucherschutz-Landesministerien können Sie Informationen über Pestizidrückstände in Lebensmitteln abrufen.

Giftfrei-Patentrezept: Bio

Für eine pestizidfreie oder zumindest stark pestizidreduzierte Ernährung gibt es ein einfaches Patentrezept: Kaufen Sie Bioprodukte! Im Bioanbau werden keine chemisch-synthetischen Pestizide eingesetzt. Vergleichende Tests ergeben immer wieder, dass in Bioprodukten kaum Pestizide nachweisbar sind – in den allermeisten konventionellen Produkten dagegen schon. Dass auch Bioprodukte nicht absolut pestizidfrei sind, liegt an Verunreinigungen etwa durch benachbarte konventionell bewirtschaftete Felder. Wenn Sie durch Ihre Nachfrage die ökologische Landwirtschaft stärken, verliert dieses Problem von selbst an Bedeutung.

Halbierung des Pestizideinsatz

Wir  fordern von der Bundesregierung mindestens die Halbierung des Pestizideinsatzes bis 2030 sowie ein Verbot besonders gefährlicher Pestizide. Außerdem brauchen wir dringend besseren Schutz vor Mehrfachbelastung von Lebensmitteln.

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