Folgen des Pestizideinsatzes für Säugetiere

Säugetiere in Agrarlandschaften sind verschiedenen Bedrohungen ausgesetzt: Die häufige mechanische Bearbeitung lässt Feldtieren keine Rückzugsräume, Monokulturen schaffen ein artenarmes Nahrungsangebot. Und Pestizide führen zu hormonellen Störungen.

Feldhase Pestizide gefährden die Fortpflanzung bei Feldhasen  (PDPhotos / pixabay.com)

Der Einsatz von Pestiziden beeinträchtigt wie bei anderen Tierarten speziell die Fortpflanzung. Bei Feldhasen zum Beispiel kann eine direkter Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Fungiziden und Herbiziden und einem geringeren Anteil fruchtbarer Spermien bei Rammlern festgestellt werden. Ebenso kommt es bei Häsinnen zu Veränderungen der Eierstöcke, die ein normales Austragen von Embryonen gefährden. Die Folge sind Fehlgeburten, das Absterben von Embryonen oder nicht oder kaum überlebensfähige Frühgeburten.

Feldhamster – vom häufigsten zum meist bedrohten Kleinsäuger

Ein anderes Opfer der intensivierten Landwirtschaft und ihrer Folgen ist der Feldhamster: Der typische Bewohner von Agrarflächen war lange Zeit der am weitesten verbreitete Kleinsäuger in Deutschland, bis er als Ernteschädling massiv bekämpft wurde. Verfolgung, Zerstückelung der Ackerflächen und Intensivierung der Landwirtschaft haben ihn zum einen der am meisten bedrohten Säugetiere Europas gemacht. In Deutschland ist der Rückgang seines Vorkommens insbesondere in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen ausgeprägt, im Saarland und im Land Berlin gilt er als ausgestorben.

Lösungsansätze

Der Einsatz von Pestiziden betrifft Säugetiere vor allem über ihre Nahrungsaufnahme: Mit Pestiziden versetzte Pflanzen sowie eine insgesamt ausgedünnte Artenvielfalt machen das Nahrungsangebot gesundheitsschädlich und einfältig.

Zum Schutz der Säugetiere in Agrarlandschaften sind mehr zusammenhängende Lebensräume, gute Versteckmöglichkeiten und eine extensive Landwirtschaft unabdingbar.

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