Pestizide gefährden Weiden und Wiesen

Wiesen und Weiden haben in Europa über Jahrhunderte eine wichtige Rolle für den Erhalt der biologischen Vielfalt gespielt, maßgeblich zur Herstellung eines bunten Artenmixes und vielfältiger Lebensräume beigetragen. Beides sind Lebensgrundlagen für zahlreicher Lebewesen – ein Rückgang der Vielfalt von Kultur- und Wildpflanzen wirkt sich direkt negativ auf diese Lebensräume aus: Je verschwundene Pflanzenart verschwinden ungefähr zehn bis zwölf Tierarten.

Wiesen und Weiden  (Günter Schüttauf / pixelio.de)

Neben der Form des Landwirtschaftens (intensive Landwirtschaft, Aufdüngung nährstoffarmer Böden, Entwässerung feuchter Böden und vice versa) ist der Einsatz von pflanzentötenden Herbiziden eine Hauptursache für den Rückgang der Pflanzenvielfalt. Die Folgen sind alarmierend: Im zwanzigsten Jahrhundert hat sich die Konzentration von Wildpflanzensamen im Boden weltweit halbiert, in Deutschland ist der pflanzliche Samenvorrat von Ackerböden auf 2.500/qm zurückgegangen, von ursprünglich 30.000 bis 300.000 Samen/qm in den 1950er Jahren. Je niedriger die Samenkonzentration desto unwahrscheinlicher die tatsächliche Ausbildung der Pflanzen, umso niedriger die daraus entstehende Vielfalt der Lebensräume.

Eine Zehn-Meter-Zone würde helfen

Der Einsatz von Herbiziden, nachweislich des in Deutschland verbreiteten Herbizids Pendimethalin schädigt nicht nur Nicht-Zielpflanzen sondern auch direkt wirbellose Kleinstlebewesen, die die Mehrheit aller bekannten Tierarten bilden. Darüber hinaus verbreiten sich die Pestizide auch in schädlicher Konzentration in angrenzende Wälder. Zehn Meter breite Pufferzonen zwischen intensiv bewirtschafteten Flächen und Waldstücken würden den Artenrückgang an Waldrändern bereits drastisch reduzieren.

Es gibt durchaus Wege aus dem Herbizideinsatz auszusteigen: Langzeit-Freiland-Versuche haben gezeigt, dass eine Reduktion des Einsatzes von Pestiziden um zum Beispiel 50 Prozent den Getreideertrag nicht beeinträchtigt. Beikräuter und vermeintliches "Unkraut" schaffen Lebensräume für Fressfeinde von Schädlingen – die natürliche Schädlingskontrolle kann sich entfalten.

Warum Ihre Spende für eine Landwirtschaft ohne Pestizide jetzt so wichtig ist!

  • Pestizide zerstören die Artenvielfalt. Sie beseitigen Pflanzen, die wichtige Nahrungsgrundlage für Honig- und Wildbienen sowie andere Insekten sind.
  • Pestizide gefährden uns Menschen: Jährlich kommt es weltweit zu Millionen von Vergiftungen mit Pestiziden. Zahlreiche Menschen, die mit dem Herbizid Glyphosat in Kontakt gekommen und an Krebs erkrankt sind, haben den Hersteller Bayer auf Schadenersatz verklagt: rund 30.000 dieser Klagen sind noch offen. 

Dank Ihrer Spende mischen wir uns in politische Entscheidungen ein, erarbeiten wissenschaftlich fundierte Alternativkonzepte und gehen in die Öffentlichkeit mit dem Thema. Dabei sind wir unabhängig und überparteilich.

Pestizide: Gefahr für Wälder

Wälder bieten einzigartige Lebensräume für unzählige Tier- und Pflanzenarten – Pestizide bedrohen sie.

Pestizide: Gefahr für Gewässer

Gewässer bieten einzigartige Lebensräume für unzählige Tier- und Pflanzenarten – Pestizide bedrohen sie.

BUND-Newsletter abonnieren!

BUND-Bestellkorb