
Ein großes Problem ist die Nutzung von Pestiziden, die gegen "Unkräuter" eingesetzt werden aber gleichzeitig Insekten und andere Kleinstorganismen schädigen: Der herbizide Wirkstoff Pendimethalin, der in Deutschland in sieben Pestizidprodukten zugelassen ist, bedroht beispielsweise Asseln und Springschwänze, die als Zersetzer und Humusbildner unverzichtbare Arbeit vollbringen.
Tödliche "Nebenwirkungen"
Die Insektizide Pirimicarb und Phosalon schädigen direkt und indirekt Laufkäfer. Diese sind eigentlich Nützlinge, die sich von kleineren Insekten ernähren und dabei kein bestimmtes Beuteschema aufweisen. Die beiden Insektizide töten aber statt "Schädlinge" zu bekämpfen entweder direkt diese nützlichen Tiere des Agrarlandes oder dezimieren ihr Vorkommen durch den Entzug ihrer Nahrung.
Der Einsatz von Insektiziden führt häufig nicht zum gewünschten Effekt, wie auch folgendes Beispiel verdeutlicht: Untersuchungen von Rapsfeldern haben ergeben, dass zum Beispiel die Insektizide Lambda-Cyhalothrin und Thiacioprid tatsächlich die Zahl der Schädlinge stark reduzieren. Gleichzeitig töten und vertreiben sie aber Schlupfwespen, die natürliche Schädlingsbekämpfer sind. Ihr Verschwinden auf den betroffenen Flächen erzwingt daher eine höhere Dosierung der Pestizide.
Lösungsansätze
Um die Vielfalt der Insekten und Bodentiere auf Agrarflächen zu erhöhen, muss der Einsatz von Pestiziden stark reduziert werden. Anstatt mit der Chemiekeule "Schädlinge", Nützlinge und andere "Nicht-Zielorganismen" zu schädigen, muss das natürliche Gleichgewicht der Agrarlandschaften mit Hilfe extensiver Landwirtschaft gewahrt und wieder hergestellt werden.
Warum Ihre Spende für eine Landwirtschaft ohne Pestizide jetzt so wichtig ist!
- Pestizide zerstören die Artenvielfalt. Sie beseitigen Pflanzen, die wichtige Nahrungsgrundlage für Honig- und Wildbienen sowie andere Insekten sind.
- Pestizide gefährden uns Menschen: Jährlich kommt es weltweit zu Millionen von Vergiftungen mit Pestiziden. Zahlreiche Menschen, die mit dem Herbizid Glyphosat in Kontakt gekommen und an Krebs erkrankt sind, haben den Hersteller Bayer auf Schadenersatz verklagt: rund 30.000 dieser Klagen sind noch offen.
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