Krank durch Pestizide: Nebenwirkungen der "Pflanzenschutzmittel"

"Pestizid" ist ein Sammelbegriff für über tausend verschiedene Giftcocktails. So unterschiedlich die Zusammensetzungen der "Pflanzenschutzmittel" sind, so vielfältig sind die möglichen unerwünschten Nebenwirkungen – auch auf uns Menschen.

Schon lange stehen Pestizide im Verdacht, möglicherweise krebserregende Wirkung zu haben. Das wurde immer wieder dementiert. Doch neue Beobachtungen aus Argentinien, wo der eigentlich als "relativ harmlos" geltende Pestizidwirkstoff Glyphosat massiv zusammen mit gentechnisch veränderten Sojapflanzen eingesetzt wird, geben dem alten Verdacht neue Nahrung: In der Umgebung der Anbaugebiete steigen die Krebsraten, ebenso wie Missbildungen und Gen-Defekte bei Neugeborenen und chronische Krankheiten. In einem Grundsatzurteil hat das Gericht der argentinischen Provinz
 Santa Fé daher Anfang 2011 den Einsatz von Pestiziden in der 
Nähe von Siedlungen vollständig verboten.

Ganz und garnicht harmlos: Der Pestizidwirkstoff Glyphosat

Eine starke Belastung mit Glyphosat macht offenbar auch anfällig gegenüber bestimmten Krankheitserregern. 2011 wurde der Fall eines sächsischen Bauern bekannt, der an einer lebendbedrohlichen Botulismusinfektion erkrankt ist. Bei dem Mann wurden rund tausendfach erhöhte Glyphosatwerte im Urin festgestellt.

Hormonelle Wirkung von Pestiziden: Fruchtbarkeitsstörungen, Brustkrebs

Schon länger bekannt ist die hormonähnliche Wirkung einer Reihe anderer Pestizide. Sie kann etwa Störungen der Fruchtbarkeit oder auch ein erhöhtes Brustkrebsrisiko zur Folge haben. Diese Wirkungen können bereits durch sehr kleine Dosierungen ausgelöst werden, wie sie durch den vorgesehenen Eintrag in die Umwelt und damit ins Grund- und Trinkwasser entstehen.

Neueste Forschungsergebnisse aus den USA weisen auf einen Zusammenhang zwischen pestizidbelasteten Lebensmitteln und der Intelligenz von Kindern hin. Demnach haben Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft mit sogenannten organischen Phosphaten belastetes Obst und Gemüse gegessen hatten, später einen messbar geringeren Intelligenzquotienten. Die amerikanischen Forscher*innen vermuten deshalb einen Einfluss der giftigen Substanzen auf die Hirnentwicklung.

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