Pestizide gefährden Bäuer*innen bei der Anwendung

Bäuer*innen sind ganz offensichtlich am stärksten durch Pestizide gefährdet – schließlich hantieren sie regelmäßig direkt mit den teilweise äußerst giftigen Substanzen in hoher Konzentration.

Um so wichtiger ist es für sie, die nötigen Schutz- und Sicherheitsvorschriften penibel einzuhalten. Das dürfte in den Industrieländern meistens gelingen. Dort ist das Ausbringen der Ackergifte ohnehin weitgehend technisiert und wird mit speziellen Fahrzeugen oder Anhängern praktiziert, so dass der direkte Kontakt zu den Substanzen weniger vorkommt.

In den ärmeren Ländern des Südens, vor allem in Afrika, werden Pestizide dagegen auch heute noch häufig "per Hand" und ohne oder ohne ausreichende Schutzausrüstung mit Handspritzen auf den Feldern ausgebracht. Auch die Informationen über die Gefahren sind häufig unzureichend. Akute und chronische Krankheiten bei den Bäuerinnen und Bauern sind die Folge.

In Argentinien, wo das glyphosathaltige Pestizid "Roundup" von Monsanto zusammen mit gentechnisch veränderten, glyphosat-resistenten Sojapflanzen derselben Firma in gewaltigen Mengen eingesetzt wird, werden starke gesundheitliche Beeinträchtigungen beobachtet.

Die Konsequenzen ziehen sich indirekt auch bis nach Deutschland, wo 2011 in Sachsen ein Landwirt an lebensbedrohlichem Botulismus erkrankte. Bei dem Bauern wurden massiv erhöhte Glyphosatwerte festgestellt. Durch den Pestizidwirkstoff wurde offenbar sein Immunsystem derart geschwächt, dass die Krankheit ausbrechen konnte. Der Verdacht liegt nahe, dass die dramatischen Glyphosatwerte des Landwirts auf stark belastetes Import-Tierfutter zurückzuführen sind, mit dem er arbeitete.

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