Aktuelle Publikationen
Raum – Grundlage für Mensch und Natur
Städte und Siedlungen sind in die umgebende Landschaft eingebunden – von dort beziehen sie ihre Lebensmittel, Trinkwasser, aber auch erneuerbare Energie und nachwachsende Rohstoffe. Die Landschaft wird nachhaltig genutzt – Stoffkreisläufe sind geschlossen, das Klima und der Wasserhaushalt ausgeglichen und die beachtliche Artenvielfalt erfreut die Einwohnerinnen und Einwohner bei ihren Ausflügen durch das sorgfältig gestaltete Landschaftsbild. Neue Häuser und Gebäude entstehen nur dort, wo zuvor andere abgerissen wurden. Durch die überwiegend regionale Versorgung hat der Verkehr deutlich abgenommen. In der Ruhe ist der Ruf der Nachtigall weithin zu hören.
Alles Quatsch? Weltfremde Utopie? Zweifelsohne sind wir heute noch weit entfernt von dieser Idealvorstellung. Wer daran mitarbeiten möchte, dass wir uns dieser Idealvorstellung wenigstens in kleinen Schritten nähern, ist beim BUND und beim Arbeitskreis (AK) Zukunftsfähige Raumnutzung genau richtig.
Raum gut machen – weiterhin hohe Flächeninanspruchnahme
Der schleichende Flächenverbrauch ist kaum zu sehen, in der Summe bedeutet das aber eine gewaltige Veränderung der Umweltqualität. In den vergangenen 50 Jahren wurde mehr gebaut als in den 2000 Jahren zuvor!
Noch immer werden pro Tag in Deutschland etwa 70 Hektar neu in Anspruch genommen (2012), mit deutlichen regionalen Unterschieden. Die dadurch entstehenden Belastungen von Natur und Landschaft sind beträchtlich: Regenwasser kommt nicht mehr ins Grundwasser, wertvolle Böden gehen für die Landwirtschaft verloren, seltene Natur- und Kulturlandschaften werden zerstört und die bestehenden Lebensraumverbindungen werden unterbrochen.
Flächenkonkurrenz – eine aktuelle Herausforderung
Flächenkonkurrenz ist ein zunehmend brisantes Thema, das sich auch auf den praktischen Schutz von Natur und Umwelt auswirkt. Die Endlichkeit fossiler Rohstoffe, der Klimawandel, die Degradierung von Böden, aber auch die durch die Turbulenzen der Finanzwelt ausgelösten Verunsicherungen lenken den Blick auf die Fläche als originäre Ressource. Mit dem Verlust des Flächenzugriffs lokaler Akteure, Änderungen in der Landnutzung und der fortgesetzten Intensivierung der Landnutzung gerät der Naturhaushalt einschließlich der biologischen Vielfalt weiter unter Druck.
Derzeit entwickelt der AK Zukunftsfähige Raumnutzung eine neue Position zu dieser Thematik: Welche Perspektiven und Maßnahmen können zu einer nachhaltigen, richtungssicheren Landnutzung führen, die die verschiedenen Ansprüchen an den Raum aufgreift, ohne sie oberflächlich gegeneinander auszuspielen?
Wechselwirkungen zwischen Stadt und Umland
Die Stadt bedarf der Versorgung aus einem funktionierenden Umland ebenso wie das Umland wirtschaftlich von diesem Austausch profitiert. Nahrungsmittel, Trinkwasser, erneuerbare Energie und Erholung sind z.B. Leistungen, die aus dem direkten Umland der Städte bezogen werden könnten. Heute sind diese Austauschprozesse aber meist völlig entflochten – statt regionaler Wechselwirkungen dominieren nationale oder globale Wirtschaftsbeziehungen. Dies hat weitreichende Folgen für die Nutzung der Landschaft, ihrer Artenvielfalt und den Naturhaushalt. Wir gehen der Frage nach, welche Verflechtungen im Raum notwendig und hilfreich sind, um eine nachhaltige Entwicklung des Raumes voran zu treiben.
Arbeitsweise
Der AK trifft sich periodisch, etwa drei Mal im Jahr, zu fachlichen Diskussionen. Dazwischen werden Stellungnahmen zu aktuellen Vorlagen verfasst und die notwendigen Vor- und Nachbereitungen für die Sitzungen erledigt.
Einladung zur Mitarbeit
Der Arbeitskreis Zukunftsfähige Raumnutzung steht allen fachlich versierten BUND-Mitgliedern sowie auch externen Fachleuten offen. Bei Interesse setzen Sie sich einfach mit uns in Verbindung.