Der BUND-Arbeitskreis Umweltchemikalien/Toxikologie

Der Arbeitskreis entwickelt Strategien gegen Schadstoffe in der Umwelt und für einen nachhaltigen Umgang mit Stoffen und Ressourcen.

Nachhaltige Stoffpolitik

Welche Stoffe sind in der Umwelt problematisch? Wie müssen nachhaltige Produkte und Chemikalien konzipiert werden? Wie sind die globalen Auswirkungen unseres Umgangs mit Ressourcen, Chemikalien und Produkten? Das sind die zentralen Fragen, mit denen sich der Arbeitskreis Umweltchemikalien/Toxikologie des BUND beschäftigt. In den vergangenen Jahren wurde dazu ein umfassendes Konzept entwickelt und als BUND Position 69 "Herausforderungen für eine nachhaltige Stoffpolitik" veröffentlicht. Hier werden wesentliche Erkenntnisse wissenschaftlich hergeleitet und begründet und daraus Forderungen für das künftige Handeln in Politik und Gesellschaft abgeleitet. Das sind die wesentlichen Punkte:

  • Der zunehmende Einsatz von Chemikalien und Stoffen gefährdet mittlerweile das gesamte Erdsystem. Sechs von neun planetaren Leitplanken sind davon betroffen.
  • Die Persistenz, also die Stabilität von Stoffen in der Umwelt, ist (neben Giftigkeit für Mensch und Umweltorganismen, Anreicherung in Organismen und Mobilität) der entscheidende Faktor für die Beurteilung der Schädlichkeit.
  • Der Chemikalien- und Ressourceneinsatz wächst weiter ungebremst. Dies muss dringend gestoppt werden.
  • Um eine Minderung der globalen Stoffströme zu erreichen, braucht es die drei Handlungsansätze Suffizienz (Vermeidung des Gebrauchs von Stoffen und Produkten), Konsistenz (regenerative Produkte und Kreislaufführung) und Effizienz (die möglichst effiziente Verwendung von Rohstoffen und Energie) gemeinsam.
  • Es braucht eine internationale Konvention, die den Ressourcenverbrauch begrenzt und die schädlichen Wirkungen von Chemikalien adressiert, ähnlich wie die Klimarahmenkonvention oder die Biodiversitätskonvention, denn diese umweltbezogenen Problemfelder können nur gemeinsam gelöst werden.

Stoffpolitik, Klima und Biodiversität

Die stofflichen Belastungen sind mit dem Klimawandel und dem Verlust an biologischer Vielfalt eng verbunden. Ohne unseren Umgang mit Stoffen und damit auch unsere Wirtschaftsweise und Lebensstile spürbar zu verändern, werden die Ziele der internationalen Vereinbarungen zu Klima und Biodiversität nicht erreichbar sein. Der BUND-Hintergrund "Nachhaltige Stoffpolitik zum Schutz von Klima und Biodiversität" zeigt auf, warum sowohl auf internationaler Ebene als auch im europäischen und nationalen Rahmen die Wechselwirkungen zwischen Biodiversitäts-, Klima- und Stoffpolitik stärker berücksichtigt und notwendige Maßnahmen zügig angegangen werden müssen.

Umwelt und Arzneimittel

Aufbauend auf den oben genannten Grundlagen wirkt der Arbeitskreis Umweltchemikalien/Toxikologie daran mit, Positionen und Handlungsempfehlungen für bestimmte Bereiche zu erarbeiten. So wurde unter anderem zusammen mit den Arbeitskreisen Gesundheit und Wasser die BUND-Position 70 "Arzneimittel in der Umwelt" erarbeitet. Hier wird aufgezeigt, wie gleichzeitig eine optimale medizinische Versorgung und der Schutz der Umwelt sichergestellt werden können. Das Ziel ist auch hier: deutlich weniger schädliche Arzneimittel in der Umwelt. 

Fluorchemikalien

Organische Fluorchemikalien (PFAS) sind erst durch den Menschen in großen Mengen in die Umwelt gelangt. Dort werden sie jedoch fast gar nicht biologisch abgebaut. Sie werden daher auch „Forever Chemicals“ genannt. Im gemeinsam mit dem Arbeitskreis Bodenschutz/Altlasten verfassten Hintergrundpapier "Fluorchemikalien: Langlebig, gefährlich, vermeidbar" werden diese besonders persistenten und damit hoch problematischen Chemikalien und deren Wirkungen beschrieben. Das Papier zeigt auf, warum in diesem Bereich so rasch wie möglich ein Verzicht auf Herstellung und Gebrauch dieser gesamten Stoffgruppe notwendig ist und enthält entsprechende Empfehlungen und Forderungen des BUND.

Nachhaltigen Umgang mit Stoffen und Chemikalien gestalten
Im Arbeitskreis Umweltchemikalien/Toxikologie arbeiten junge Studierende und erfahrene Wissensschaffende aus Instituten, Universitäten und Behörden vertrauensvoll zusammen. Unser Ziel: Eine gemeinsame nachhaltige Zukunft mit möglichst geringen Umweltbelastungen im Rahmen der planetaren Leitplanken gestalten. Wir freuen und auf Mitwirkende. Welche Frage interessiert dich?

  • Wie können wir durch eine globale Konvention Gerechtigkeit und eine schadstofffreie und ressourcenschonende Umwelt miteinander verbinden?
  • Wie sind Nanomaterialien und neue Materialien unter Umweltgesichtspunkten einzuschätzen?
  • Welche Stoffgruppen sind besonders problematisch und wie können Lösungen dafür gefunden werden?

Hast Du weitere Fragen, möchtest Du mitarbeiten? Bitte melde Dich.

Aufzeichnung Online-Workshop "Globale Chemiekrise" vom 15.06.2023

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Markus Große-Ophoff

Arbeitskreissprecher
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Wolfgang Körner

Erster Stellvertretender Arbeitskreissprecher
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Angelika Horster

Zweite Stellvertretende Sprecherin
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