Von der Theorie zur Tat
Bildung als ein zentraler Aspekt erfolgreicher Umweltarbeit – das stand schon lange auf der Agenda des BUND. So bildete sich früh ein Arbeitskreis (AK) "Umwelterziehung (und Medien)". Doch bald reifte die Erkenntnis, dass "nichts schneller wächst, weil man daran zieht", und dass Umweltwissen mehr auf einem Prozess der Bildung beruht. Auch liegt der Fokus von Erziehung zumeist auf den ersten Lebensjahren. (Umwelt-)Bildung bedingt aber, nicht nur in unseren Augen, ein lebenslanges Lernen. Und so widmete sich der Arbeitskreis fortan der Umweltbildung im BUND.
Arbeitsschwerpunkte
In den Mittelpunkt unserer Arbeit ist heute die Bildung für nachhaltige Entwicklung gerückt: Wie lassen sich Umweltthemen für alle Altersgruppen adäquat vermitteln? Partizipation, globales Denken und Handeln, vernetztes Wissen und Gestaltungskompetenz – das sind die Grundpfeiler. Gefordert sind eine interdisziplinäre und handlungsorientierte Herangehensweise sowie innovative Konzepte, um eine gerechte und umweltverträgliche Entwicklung anzustoßen. Gefragt ist Lernen in Institutionen oder informelles Lernen, das im Alltag stattfindet, durch Erfahrungen und Handlungen. Fähigkeiten, die in informellen Lernprozessen erworben und trainiert werden, gewinnen heute mehr und mehr an Bedeutung: soziale Kompetenz, Gestaltungskompetenz, die Fähigkeit zu motivieren. Wir machen uns deshalb stark für neue Lerntechniken und Formen der Vermittlung.
Darüber hinaus will der Arbeitskreis, dass BUND-Themen – vor allem die Schwerpunkte – effizienter an mehr Zielgruppen vermittelt werden. Wir wollen damit Umweltwissen und Umwelthandeln besser verknüpfen. Und wir wollen verstehen, welche Konzepte warum funktionieren, und welche Konsequenzen daraus für die Umweltarbeit des BUND folgen.
Der Arbeitskreis spiegelt in seiner Zusammensetzung die vielfältige Umweltbildung im BUND wider: Seine Mitglieder engagieren sich in der Umwelt- oder Jugendbildung, in der BUNDjugend und in Kinderprojekten, sie organisieren Kindergruppen, sind an Schulen und Hochschulen ehren- oder hauptamtlich tätig, vermitteln Erfahrungen in der Natur oder bieten globalisierungskritische Stadtführungen an. Klar, dass der Austausch zwischen den Akteuren einen hohen Stellenwert hat, nicht nur während der drei bis vier Treffen pro Jahr. Im Mittelpunkt steht oft die praxisbezogene Arbeit. Das gibt Anreize für die eigene Arbeit, führt zu neuen Kooperationen und hilft vor allem, das Rad nicht immer neu erfinden zu müssen. Zum Arbeitskreis gehören heute etwa zehn aktive und mehr als 30 korrespondierende Mitglieder.
Einen guten Einblick in das Thema gibt die Broschüre "Natur, Umwelt, Nachhaltigkeit. Bildung im BUND". Darin überblicken wir die verschiedenen Bereiche der Umweltbildung – von der Kita bis zur Hochschule, von außerschulischen Lernorten bis zu den Medien – und entwerfen ein Spektrum der Möglichkeiten, die die Umweltbildung des BUND bietet und bieten kann.