Der BUND-Arbeitskreis Abfall & Rohstoffe

Der Arbeitskreis bearbeitet technische und naturwissenschaftliche Probleme sowie ökonomische oder soziale Fragen, die mit der Erhaltung der natürlichen Ressourcen zusammenhängen.

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Unsere Aufgaben

Der Arbeitskreis (AK) Abfall und Rohstoffe befasst sich mit einem der wichtigsten Problemfelder des Umweltschutzes: Der Erhaltung der natürlichen Ressourcen. Diese macht aus unserer Sicht die absolute Senkung des Rohstoffverbrauchs notwendig. Neben der grundsätzlichen Reduktion von Stoffströmen geht es uns dabei insbesondere um die verminderte Extraktion von Primärrohstoffen durch deren Ersatz mit Sekundärrohstoffen. Zudem müssen eingesetzte Produkte und Rohstoffe möglichst dauerhaft erhalten bleiben bzw. in ressourcensparsamen Kreisläufen zirkulieren: durch lange Nutzungsdauern, Wiederverwendung, Reparatur und Recycling.
Jenseits der Diskussionen um konkrete Reduktionsziele wollen wir uns im AK auch in die mit der Senkung des Rohstoffverbrauchs verbundenen gesellschaftlichen Debatten um Zugang, Eigentum und gerechte Verteilung von Rohstoffen sowie um die Demokratisierung von Entscheidungsstrukturen einbringen. Die Themen des AK umfassen entsprechend nicht nur die Behandlung technischer und naturwissen­schaftlicher Probleme, sondern nehmen explizit auch ökonomische und soziale Fragen in den Blick. Ein weiterer zentraler, inhaltlicher Baustein der Arbeit des AKs ist Diskussion sowohl problematischer als auch zukunftsweisender Verfahren beim Umgang mit Müll.

Themen und Aktivitäten

Inhaltliche Schwerpunkte waren zuletzt Kunststoffe, Müllverbrennung, Ressourcenpolitik und der Aufbau des „Ressourcenwende“-Netzwerks. Im Sommer 2022 hat der Arbeitskreis ein ausführliches Hintergrundpapier zum Thema „Bio“-Plastik fertig gestellt. In den letzten Jahren wurden mehrere Stellungnahmen zu Vorlagen aus Bundesministerien wie dem Bundesumwelt­ministerium und dem Bundeswirtschaftsministerium oder zu Regulierungsvorhaben auf EU-Ebene abgegeben, z. B. zur Rohstoffstrategie, zum Kreislaufwirtschaftsgesetz, zum Leitlinienentwurf der EU-Einwegkunststoffrichtlinie oder zu Regulierungsvorhaben der EU mit Blick auf Mikroplastik. Verbandsintern wurde eine Kunststoffvermeidungsstrategie erarbeitet. Im Mai 2023 wurde die BUND Position 74 zur suffizienten Ressourcenpolitik veröffentlicht. Darin geht es insbesondere um die Etablierung von Ressourcenschutzzielen und einem Ressourcenschutzgesetz (analog zum Klimaschutz). Auch beteiligt sich der AK an der Erstellung einer BUND Position zur Bioökonomie. Bestehende Positionen zu Klärschlamm und Abfall werden überarbeitet und eine Kleingruppe beschäftigt sich mit dem Thema Mehrweg-Ausweitung.

Zu den Erfolgen des AK in der jüngeren Vergangenheit gehören das Vorhaben der Ampelregierung den aktuellen Rechtsrahmen mit Blick auf die Senkung des primären Rohstoffverbrauchs und geschlossene Stoffkreisläufe anzupassen, klare Ziele zu definieren und abfallrechtliche Vorgaben zu überprüfen sowie die Aufnahme der Müllverbrennung in den deutschen und voraussichtlich auch den europäischen Emissionshandel. In beiden Fällen wurden die Erfolge durch die Zusammenarbeit mit anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren möglich.

Über ein starkes Netzwerk verfügt der BUND auch im Bereich Kunststoffe. Hier konnte durch das Engagement von AK-Mitgliedern gemeinsam mit Bündnispartnern in Deutschland und international dazu beigetragen werden, dass die UN-Umweltversammlung im Frühjahr 2022 ein weitreichendes Mandat für die Verhandlungen eines internationalen Plastikabkommens beschloss. Dieses Abkommen wird nun bis 2024 verhandelt und der AK begleitet den Prozess kritisch.

Neben der Arbeit an politischen Papieren und der Begleitung von politischen Prozessen wollen wir im Bundesarbeitskreis lokalen und regionalen Initiativen, Arbeitskreisen und Projekten im Bereich Abfallvermeidung und Circular Economy die Möglichkeit der Vernetzung und des Austausches bieten. Dabei kann der Bundesarbeitskreis als zentraler Ansprechpartner und Unterstützer der vielfältigen Initiativen mit Aktivitäten wie Repaircafés, Geschenkläden, Plastikvermeidungsaktionen, usw. dienen. U.a. bieten wir bei unseren Präsenztreffen lokalen Initiativen und Gruppen die Möglichkeit ihre Aktivitäten vorzustellen und sich mit den Expert*innen aus dem Bundesarbeitskreis darüber auszutauschen.

Außerdem schreiben Mitglieder des Arbeitskreises regelmäßige Beiträge in der Fachzeitschrift „Müll und Abfall“.

Wer sind die Menschen im Arbeitskreis?

Der Arbeitskreis besteht aus Personen, die sich beruflich oder privat mit den unterschiedlichen Themen rund um Abfallvermeidung, Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung beschäftigen. Die Mitarbeit ist ehrenamtlich. Der AK trifft sich in der Regel ca. vier Mal im Jahr, entweder abends unter der Woche digital oder an einem Samstag (ggf. mit Übernachtung) in Präsenz. die Arbeit verläuft dazwischen kontinuierlich in immer unterschiedlicher Zusammensetzung je nach Thema, Zeit und Vorliebe. Oft arbeiten wir digital in Kleingruppen, um an Forderungspapieren, Stellungnahmen u. ä. zu schreiben. Wir freuen uns jederzeit über neue Mitglieder im AK, egal ob ihr schon an anderer Stelle beim BUND aktiv seid oder euch neu engagieren wollt. Wenn ihr motiviert seid etwas zu bewegen – egal ob auf lokaler oder nationaler Ebene und Spaß an der fachlichen Diskussion von Abfall- und Ressourcenthemen habt, seid ihr bei uns richtig. Meldet euch dazu einfach per E-Mail.

Aktuelle Publikationen

 

Kontakt

Volker Molthan

Arbeitskreissprecher
E-Mail schreiben

Linda Mederake

Stellvertretende Arbeitskreissprecherin
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