Keine Armut
Armut in jeder Form und überall beenden.
Eine Welt ohne Hunger und Armut? Kein Wunschtraum, sondern seit Herbst 2015 erklärtes Ziel der Vereinten Nationen. Die globalen Nachhaltigkeitsziele – "Sustainable Development Goals" (SDGs) lösen die Millenniumziele ab und reichen bis 2030.
Neben der Beendigung von Hunger und Armut, neben Zielen zu Gesundheit, Bildung u.a. adressieren ein Drittel der 17 Ziele den Umwelt- und Naturschutz: Die Staatengemeinschaft will den Zugang zu bezahlbarer und nachhaltiger Energie schaffen, den Klimawandel bekämpfen, den Artenverlust stoppen.
Aus Sicht des BUND ist die Verknüpfung von Entwicklungszielen mit Umwelt- und Klimaschutzzielen dringender denn je. Denn Armut und Hunger weltweit zu beenden kann nur gelingen, wenn der Raubbau an natürlichen Ressourcen und fossilen Rohstoffen sowie der massive Artenverlust gestoppt werden.
Entscheidend außerdem: Die Ziele haben universelle Gültigkeit. Alle Staaten verpflichten sich, die neue Agenda umzusetzen. Damit ist Deutschland gefragt: die Energiewende fortzuführen, den Einsatz von Stickstoff und Phosphor zu reduzieren, die Luftverschmutzung durch Feinstaub zu mindern, die hiesigen Tier- und Vogelarten stärker zu schützen.
Doch auch international muss die Bundesregierung vorangehen und sich dafür einsetzen, dass die internationale Gemeinschaft den Rohstoffverbrauch absolut begrenzt und ökologisch schädliche Subventionen abbaut. Dafür muss sich die deutsche Wirtschaftspolitik neu ausrichten. Das betrifft die Energiepolitik– Deutschland muss endlich auf die auf Exportbürgschaften für Kohlekraftwerke verzichten – ebenso wie die (EU-)Agrarpolitik mit ihren internationalen Auswirkungen.
Kritisch bewertet der BUND, dass die Vereinten Nationen mit den Nachhaltigkeitszielen ein Wirtschaftswachstum aller Staaten anstreben. Denn ein "Weiter so wie bisher" ist für Deutschland und andere Industrieländer keine Option. Vielmehr gilt es, neue Maßstäbe für gesellschaftlichen Wohlstand zu finden und Rahmenbedingungen für ressourcenschonende Konsum- und Lebensstile zu schaffen.
Der BUND erwartet von der Bundesregierung eine zügige Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele. Das erfordert eine verbindliche Maßnahmenplanung aller Ressorts. Umfassend, regelmäßig und gut nachvollziehbar soll die Regierung zur Umsetzung aller 17 Ziele und ihrer 169 Unterziele Bericht erstatten. Die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie orientiert sich zwar an den globalen Nachhaltigkeitszielen, doch ihre Ziele sind nicht ehrgeizig und die Umsetzungsmaßnahmen nicht konkret genug.
Deshalb hat der BUND ein Projekt mit dem Ziel ins Leben gerufen, Deutschlands Beitrag für die SDGs ökologisch nachhaltig und sozial gerecht voranzubringen. In dem Projekt entwickelt der BUND Anstöße für verschiedene Politikfelder, wie die weltweiten Nachhaltigkeitsziele mit einer wirkungsvollen Suffizienz-Strategie erreicht werden können. Das Projekt stellt die Potenziale und Chancen von Suffizienzpolitik heraus und entwickelt Handlungsperspektiven weiter.
In der März-Ausgabe des Familien-und Elternmagazins "lausebande" werden die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen unter die Lupe genommen. In einem Interview beantwortet unsere BUND-Leiterin Nachhaltigkeit Christine Wenzl Fragen zu dem Ziel "Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen".
Mehr ...Armut in jeder Form und überall beenden.
Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.
Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.
Inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern.
Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen erreichen.
Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten.
Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle sichern.
Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern.
Eine belastbare Infrastruktur aufbauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen.
Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten verringern.
Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig machen.
Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen.
Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen.
Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen.
Landökosysteme schützen und wiederherstellen, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung umkehren und Biodiversitätsverlust stoppen.
Friedliche und inklusive Gesellschaften im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und effektive, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen.
Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung wiederbeleben.
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