BUND-Forschungspreis

Mit dem Forschungspreis will der BUND herausragende Leistungen anerkennen und insgesamt zu einer stärkeren Ausrichtung des Wissenschaftssystems an den großen gesellschaftlichen Herausforderungen beitragen. Damit sollen auch wertvolle Grundlagen für praktische Natur- und Umweltschutzaktivitäten unseres Verbandes gelegt und gefördert werden. Über die Preisvergabe entschied eine Jury aus Mitgliedern des Wissenschaftlichen Beirats des BUND

Im Jahr 2024 wird kein BUND-Forschungspreis ausgeschrieben. Über eine Fortsetzung des Forschungspreises informieren wir Sie rechtzeitig auf dieser Seite. 

Rückblick

Die Preisträger*innen 2023

Die Preisträger*innen des BUND-Forschungspreis 2023. Die Preisträger*innen des BUND-Forschungspreises 2023: Selma Weduwen, Vincent Mayer, Liza Bauer, Dr. jur. Felix Kaiser, Charlotte Reiher (v.l.n.r.; Fotos: privat, außer Reiher: berchtoldkrass)

Wir gratulieren den Preisträger*innen des BUND-Forschungspreises 2023:

Bachelor: Selma Weduwen mit ihrer Arbeit: „Möglichkeiten und Grenze eines klimafreundlichen Regenwassermanagement in bestehenden Siedlungsräumen – am Beispiel der HBC." 
Bachelor of Engeneering im Fachgebiet Bauingenieurwesen & Projektmanagement der Hochschule Biberach bei Prof. Dr.-Ing. Ulrike Zettl und Tobias Götz.

Inhalt der Bachelorarbeit: Das Regenwassermanagement dient dem dezentralen Umgang mit Regenwasser in Siedlungsgebieten. Der Niederschlagsabfluss soll nachhaltig genutzt werden und dient damit der klimaangepassten Stadtentwicklung. In ihrer Arbeit greift Frau Weduwen damit ein dieser Tage hoch aktuelles Thema auf und zeigt, dass innerhalb der Grenzen des baulichen Bestands mit seinen anthropogenen Verschmutzungen wirksame, angepasste und nachhaltige Lösungen möglich sind. In den letzten Jahren sind vielfältige Maßnahmen und Maßnahmenkombinationen (etwa Entsiegelung, Versickerung, Begrünung) zur Förderung der Grundwasserneubildung wie zur Vermeidung erhöhter Direktabflüsse und damit verbundener Überflutungsgefahren entwickelt worden. Eine an örtliche Gegebenheiten angepasste Kombination kann negative Folgen der Flächenversiegelung wie urbane Hitzeinseln, das Risiko lokaler Überflutungen oder das Absinken des Grundwasserspiegels verringern, wie Selma Weduwen am Beispiel des Campus Stadt der Hochschule Biberach zeigt.


Bachelor: Vincent Mayer mit seiner Arbeit: „Suffizienz als Chance – Eine Untersuchung suffizienter Entwicklungsprozesse in schrumpfenden Klein- und Mittelstädten“. Bachelor an der Professur für Sozialwissenschaftliche Stadtforschung der Bauhaus-Universität Weimar bei Prof. Dr. Frank Eckardt und M. Sc. Anton Brokow-Loga.

Inhalt der Bachelorarbeit: Die Arbeit verbindet drei für jede sozial-ökologische Transformation eminent wichtige Themen, nämlich die Entwicklung des ländlichen Raumes, das Schrumpfen der Städte (durch Reproduktion und Migration) und die Suffizienz als Lebensweise, die auf die richtigen Rahmenbedingungen angewiesen ist (Suffizienzpolitik). Suffizienz wird dabei in Verbindung mit Effizienz als Alternative zum vorherrschenden Wachstumsparadigma gesehen. Herr Mayer arbeitet mehrfach die Probleme heraus, die bei der Umsetzung vieler in der Theorie leicht umsetzbarer Maßnahmen in der Praxis bestehen und diese zum Scheitern bringen. Das betrifft nicht nur in manchen Fällen das Fehlen der nötigen Akzeptanz, so dass umgesetzte Maßnahmen nur schleppend von der Bevölkerung angenommen werden. Wichtiger für kommunale Suffizienz ist, dass die Umsetzung von Suffizienzmaßnahmen häufig schon an fehlendem Knowhow in der Verwaltung und Kommunalpolitik scheitern. Die Arbeit zeigt, dass es eine stärkere Kommunikation der Chancen und Möglichkeiten einer ganzheitlichen Suffizienzpolitik braucht, um Suffizienz als stetige Begleiterin in kommunalen Entscheidungsprozessen zu etablieren.
 

Master: Charlotte Reiher mit ihrer Arbeit: „On top! Flächeneffizienzsteigerung von Gewerbeflächen durch Stapelung. Am Beispiel der Gewerbegebiete von Ulm und Neu-Ulm.“
Master of Science im Fachgebiet Stadt- und Regionalplanung, FB 06 Architektur, Stadtplanung und Landschaftsplanung, Universität Kassel, bei Prof. Dr.-Ing. Frank Roost und M.Sc. Jan Werneke. 

Inhalt der Masterarbeit: Die Arbeit beschäftigt sich mit einem der dynamischsten Elemente der zunehmend konflikthaften Fächenkonkurrenz in Deutschland: der seit Jahren rückläufigen Flächenproduktivität im produzierende Gewerbe. Frau Reiher analysiert sehr klar und nachvollziehbar die Alternative. Sie beschreibt praxisnah die vorhandenen Möglichkeiten zur Aufstockung verschiedener realer Gewerbetypen und beachtet dabei auch gängige Ausschlusskritieren des Städtebaus. Das eindrückliche Potenzial, das bei der Stapelung von Gewerbebauten besteht, ist kommunalpolitisch hoch relevant und eine gute Antwort auf die üblichen Ausreden zur Verdichtung von Gewerbeflächen.


DissertationDr. jur. Felix Kaiser mit seiner Arbeit: „Umweltverträgliches Bergrecht – Konfliktlinien und Lösungsansätze“.
Promotion an der Juristischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, bei Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Kahl und Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Eberhard Schmidt-Aßmann.

Inhalt der Dissertation: Der Abbau von Bodenschätzen geht regelmäßig mit erheblichen Eingriffen in die Schutzgüter von Natur und Umwelt einher. Besonders augenfällige Beispiele sind großflächige Tagebaue und ihre immensen Auswirkungen auf ganze Landstriche. Aber auch in anderen Fällen führen Eingriffe zur Beseitigung von Vegetation und Lebensstätten (Hambacher Wald) und dadurch zu einer Verschärfung der Biodiversitätskrise. Daneben kommt es häufig zu gravierenden und irreversiblen Beeinträchtigungen des Grundwasserkörpers sowie der Luftqualität. Politik und Wirtschaft planen neue bergbauliche Aktivitäten in Deutschland, im Rahmen eines Rechts, das in seiner Kernstruktur bis heute auf ein von den Nazis erlassene Gesetze zurückgeht. Es schreibt den Vorrang der Produktion mit wenig Respekt für Umwelt, Natur und die Interessen der Bürger*innen fest. Die von Herrn Kaiser vorgelegte Arbeit beschreibt den Reformbedarf auf der Grundlage des bestehenden Rechtsrahmens. Sie arbeitet die Möglichkeiten der Novellierung aus rechtswissenschaftlicher Sicht heraus. Hiermit stärkt die Abhandlung ein wichtiges, vom BUND seit Jahren verfolgtes Anliegen.


Sonderpreis: Liza Bauer mit ihrer Arbeit: „Livestock in the Laboratory of Literature“.
Promotion am International Graduate Centre for the Study of Culture an der Justus-Liebig-Universität Gießen bei Prof. Dr. Dr. h.c. Ansgar Nünning und Prof. Dr. Roland Borgards.

Inhalt der Dissertation: Die Arbeit thematisiert das menschliche Verhältnis zu und den Umgang mit Nutztieren. Sie will das vorherrschendes Narrativ der Legitimation industrieller Tiernutzung (nicht nur zur Ernährung, sondern auch als Organlager und Objekt der Gentechnik) revidieren. Sowohl Inhalt (Ernährung, Tierschutz) als auch Zielsetzung (Umgestaltung des Status quo) sind aktuell und für den BUND von großer Relevanz. Die Arbeit fällt jedoch mit ihrer Methodik weit aus dem üblichen Rahmen, indem sie eine Revision von verbreiteten Alltagswahrnehmungen nicht durch analytische Dekonstruktion versucht, sondern Literatur, insbesondere fiktionale Literatur (als Teil der Kultur), nutzt um Gewissheiten/Gewohnheiten zu erschüttern. In Zeiten der Transformation verdient diese "Umschulung der Vorstellungskraft" den Sonderpreis des BUND Forschungspreises. 

Die Preisträger*innen 2022

Die Preisträgerinnen des BUND-Forschungspreises 2022 Die Preisträgerinnen des BUND-Forschungspreises 2022: Jana Böhme, Julia Chladek und Josefine Gottschalk (v.l.n.r.)  (privat)

Wir gratulieren den Preisträgerinnen des BUND-Forschungspreises 2022:

Bachelor: Jana Böhme mit ihrer Arbeit: "The Effects of Common Gardening Practices on Biodiversity"

Master: Josefine Gottschalk mit ihrer Arbeit: "Scratching Below Surface. Is the Maritime Spatial Planning of the European Union ready for Adequate Marine Conservation?"

Dissertation: Julia Chladek mit ihrer Arbeit: "Rechtsschutzverkürzung als Mittel der Verfahrensbeschleunigung Völker- und europarechtliche Anforderungen an Umweltprüfungen und Umweltrechtsschutz in der gestuften Infrastrukturplanung unter besonderer Berücksichtigung des MgvG"

Die Preisträger*innen 2021

Die Preisträgerinnen des BUND-Forschungspreises 2021 Die Preisträgerinnen des BUND-Forschungspreises 2021: Janina Senner, Elena Maria Weinert, Mariia Bilogub, Tilia Lessel (v.l.n.r.)  (privat)

Wir gratulieren den Preisträgerinnen des BUND-Forschungspreises 2021:

Bachelor: Janina Senner mit ihrer Arbeit: "Gründe für den geringen Erfolg des Europäischen Emissionshandelssystem"

Master: Elena Maria Weinert mit ihrer Arbeit: "Non-Economic Loss and Damage in Germany in the areas of agriculture, forestry and fishery"

Master: Mariia Bilogub mit ihrer Arbeit: "Effects of Microplastics on Different Root Traits of Dry Grassland Species"

Sonderauszeichnung: Tilia Lessel mit ihrer Arbeit: "Umweltgerechtigkeit: Der Berliner Bericht und die Sicht der Stadtraumnutzenden"

Dissertation: nicht vergeben

Die Preisträger*innen 2020

Impression vom Forschungspreis 2020 Screenshot der Online-Presiverleihung: Gespräch der Preisträger*innen Thilo Wellmann (oben r.), Anna Glindemann, Lisa Kolde und Kirsten David (unten v.l.n.r.) mit dem Keynote-Speaker der Wissenschaftskonferenz Ernst Ulrich von Weizsäcker (links oben) und der Moderatorin Bianca Richter-Harm vom Sustainify Institut (oben Mitte).

Die Gewinner*innen des BUND-Forschungspreises im Jahr 2020 waren:

Preisträgerin Bachelor: Anna Glindemann mit ihrer Arbeit: "Suffizientes Verhalten planerisch fördern."

Preisträger Master: Thilo Wellmann mit seiner Arbeit: "Modelling the distribution of 44 urban bird species using Earth observation based plant trait indicators and machine learning."

Preisträgerin Master: Lisa Kolde mit ihrer Arbeit: "Die Governance des 'Gerechten Strukturwandels' – Empirische Untersuchung im Rheinischen Braunkohlerevier und Konzeptualisierung."

Preisträgerin Dissertation: Kirsten David mit ihrer Arbeit: "Funktionales Kostensplitting zur Ermittlung von Mieterhöhungen nach energetischen Maßnahmen – Eine Handlungsempfehlung auf Basis theoretischer und empirischer Untersuchungen."

Die Preisträger*innen wurden im Rahmen der virtuellen Wissenschaftskonferenz des BUND am 26. Oktober 2020 gewürdigt. 

Die Preisträger*innen 2019

Gewinner*innen des BUND-Forschungspreises 2019 Gewinner*innen des BUND-Forschungspreises 2019 (v.l.n.r.): Lou Böhm, Fabian Wirth und Sarah Redlich  (Jörg Farys / BUND)

Die Gewinner*innen des BUND-Forschungspreises für wissenschaftliche Arbeiten zur Nachhaltigen Entwicklung im Jahr 2019 waren:

  • In der Kategorie Dissertation wurde Sarah Redlich von der Universität Würzburg, Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie am Biozentrum, für ihre Arbeit "Chancen und Hürden Ökologischer Intensivierung: Biologische Schädlingsbekämpfung im Ackerbau" ausgezeichnet.
  • Fabian Wirth von der Technischen Universität Berlin, Fachgebiet Schienenfahrwege und Bahnbetrieb in Kooperation mit dem Fachgebiet Integrierte Verkehrsplanung, bekommt den Preis für seine Masterarbeit "Die Zukunft des Schienengüterverkehrs in Deutschland – Szenarien für das Jahr 2040" verliehen.
  • Bei den Bachelorarbeit setzte sich Lou Böhm mit ihrer Arbeit "Beteiligungsstrukturen in der nationalen Umsetzung des Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung" durch, die sie an der Technischen Universität Darmstadt am Institut für Allgemeine und Berufspädagogik einreichte.

Der BUND kürte die Preisträgerinnen und Preisträger im Rahmen seines politischen Sommerabends am 5.6.2019 in Berlin.

Die Preisträger*innen 2018

Sie haben den BUND-Forschungpreis erhalten. Foto: Jörg Farys / BUND Die Preisträger*innen von links nach rechts: Moritz Drupp, Wiebke Witt, Eva Konle und Peter Müller  (Jörg Farys / BUND)

  • Kategorie Dissertation: Moritz Drupp von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel für seine Arbeit "Essays in Sustainability Economics: Economic Distribution and Valuation, Environmental Scarcity, and Ethical Behavior" und Peter Müller von der Universität Hamburg für seine Arbeit "Global Change and Land Use Effects on Carbon Turnover in Tidal Wetlands".
  • Kategorie Masterarbeit: Wiebke Witt von der Freien Universität und der Technischen Universität Berlin für ihre Arbeit mit dem Titel "A scalar perspective on framing climate change in mining conflicts in Lusatia".
  • Kategorie Bachelorarbeit: Eva Konle von der Hochschule Pforzheim für Ihre Arbeit "Suffizienz und Verpackung – Konsequenzen für Konsumenten, Hersteller und Verpackungsindustrie".

BUND-Forschungspreis 2017

Der BUND-Forschungspreis zur Nachhaltigkeit 2017 geht an eine Doktorarbeit zur Belastung einkommensschwacher Bevölkerungsschichten durch Lärm und Luftschadstoffe sowie an eine Masterarbeit zur Ausrichtung gewerkschaftlicher Positionen.

Kontakt

Kristin Schulz


E-Mail schreiben Tel.: (030) 2 75 86-428

Jahresbericht

Aktuelle Zahlen und Fakten und einen Einblick in die Arbeit für den Natur- und Umweltschutz finden Sie im Jahresbericht 2022.

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