Wildkatzenwälder von morgen

Die Wildkatze fühlt sich besonders wohl in naturnahen Laub- und Mischwäldern mit Lichtungen und viel Totholz. Der BUND arbeitet daran, mehr Wälder wildkatzengerecht zu gestalten. Davon profitieren auch viele andere Arten – wir Menschen eingeschlossen.

Damit die Europäische Wildkatze sich wieder in ihren ursprünglichen Lebensräumen in Deutschland ausbreiten kann, braucht sie naturnahe Wälder. Solche, in denen sie sich gut verstecken, Mäuse jagen und sicher ihre Jungen aufziehen kann. In vielen Gebieten Deutschlands ist dieser Lebensraum rar gesät. Das Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“, gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt, wird das ändern.

Gemeinsam mit Partner*innen und Freiwilligen vor Ort macht der BUND den Lebensraum der Wildkatze wieder fit. Aktiv ist er in zehn Bundesländern, jeweils an den Rändern des Verbreitungsgebiets der Art. Hier sollen der Wald, der Waldrand und angrenzendes Grünland wildkatzengerecht umgestaltet werden. Denn wenn sich die Wildkatze wohl fühlt, kann sie sich erfolgreich vermehren und von hier aus neue Gebiete besiedeln. Die Wildkatzenwälder von morgen sind zugleich artenreiche und klimarobuste Wälder.

Neue Naturschätze

Beteiligt sind neben dem BUND-Bundesverband und der BUNDjugend die BUND-Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Damit ist beinahe das gesamte aktuelle Verbreitungsgebiet der Art in Deutschland abgedeckt. Ein Newcomer im Wildkatzenengagement ist Brandenburg, denn hier hat der BUND erst vor kurzem, im Jahr 2019, erstmals Wildkatzen nachgewiesen.

„Wildkatzenwälder von morgen“ sind:

Unaufgeräumt

In Wäldern mit umgestürzten Bäumen, Baumhöhlen, Wurzeltellern, Reisighaufen und Gebüsch fühlt sich die Wildkatze wohl. Hier findet sie ausreichend Verstecke für sich und ihre Jungen.

Strukturreich

Ein naturnaher Wald bietet Lichtungen und strukturreiche Waldränder mit Deckung für die Mäusejagd und mehr Versteckmöglichkeiten durch Totholz und Dickicht.

Gefährdungsarm

Gefahren entstehen durch Abtransport von Holzpoltern. Die beliebten Wurfverstecke können zur tödlichen Falle werden. Wildkatzen verenden zudem häufig qualvoll an Knotengitterzäunen. Der BUND will solche Unfallursachen ins Bewusstsein rücken und reduzieren.

Lebenswichtig für alle

Gewinner ist auch der Wald selbst: Die strukturreichen, laubholzgeprägten Wälder sind besser vor Stürmen und Austrocknung geschützt und puffern Klimaextreme besser ab. Die Wildkatzenwälder von morgen sind somit robuster gegenüber dem Klimawandel und widerstandsfähiger gegen das Artensterben – und damit eine Bereicherung für uns alle!

Wälder der Artenvielfalt

 (Adobe Stock)

Wo die Wildkatze sich wohlfühlt, geht es auch vielen anderen Arten gut. Von wildkatzengerechten Wäldern und natürlichen Waldrändern profitieren gefährdete Arten wie Bechsteinfledermaus, Feuersalamander, Mittelspecht, Hirschkäfer, Haselmaus und Laubfrosch. Die vielfältigen Lebensräume sind Refugien der Artenvielfalt.

Kontakt

Friederike Scholz

Projektleitung
E-Mail schreiben Tel.: +493027586566

Pauline Münchhagen

Naturschutzfachliche Koordination
E-Mail schreiben Tel.: +4903027586560

Hanna Ehlers

Koordination Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail schreiben Tel.: +493027586594

Rebecca Koch

Koordination Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail schreiben Tel.: +493027586516

Gert Sanders

Koordination Umweltbildung
E-Mail schreiben Tel.: +493027586581

Jana Pittelkow

Freiwilligenmanagement
E-Mail schreiben Tel.: + 493027586231

Förderung

Das Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ wird von Oktober 2022 bis Oktober 2028 gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.

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