Schutz durch ein Rettungsnetz für die Wildkatze

Der gesetzliche Schutz der Wildkatze konnte ihr Aussterben verhindern. Doch ohne eine Vernetzung ihrer isolierten Restlebensräume haben die Wildkatzen kaum eine Möglichkeit, neue Waldgebiete zu besiedeln und sich genetisch mit anderen Populationen auszutauschen. Genau da setzt das Schutzkonzept des BUND an: Grüne Korridore aus Büschen und Bäumen sollen die Wildkatzenwälder wieder miteinander verbinden. Ein Monitoring mit Lockstöcken hilft uns, die Wildkatze zu erfassen.

Grüne Korridore

Grüner Korridor aus der Luft; Foto: Thomas Stephan / BUND Grüner Korridor in Thüringen aus der Luft betrachtet  (Thomas Stephan / BUND)

Auf Grundlage des Wildkatzenwegeplans entstanden und entstehen durch den BUND Waldverbindungen aus Büschen und Bäumen – sie zeigen, dass Biotopvernetzung funktioniert! Wir vernetzen Waldgebieten so, dass die Wildkatze und andere Waldbewohner neue Lebensräume erreichen und sich wieder ausbreiten können. Der BUND zeigt in verschiedenen Projekten der Landesverbände: Auch in unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft sind solche Vernetzungen von natürlichen Rückzugsräumen möglich.

Wildkatzenwegeplan

Der BUND hat den Wildkatzenwegeplan entwickelt. Er zeigt, wie die Wildkatzenwälder untereinander und mit geeigneten Wäldern verbunden werden können. Er ist damit Grundlage für die Planung von grünen Korridoren und von Monitoringmaßnahmen.

Monitoring mit Baldrian-Lockstockmethode

Erwischt! Lockstäbe ermöglichen auch, die scheue Wildkatze vor die Linse zu bekommen.  (Helmut Weller)

Der BUND ist seit 2011 mit einem großflächig angelegten Monitoring der Wildkatze auf der Spur. Mit der intensiven Unterstützung von vielen Freiwilligen wurden tausende Proben gesammelten. In etlichen Gebieten gab es Erstnachweise der Wildkatze. Mit den gesammelten Daten konnte die weltweit erste Wildkatzen-Gendatenbank entwickelt werden. Diese Forschungsarbeiten auf Basis von Citizen Science finden in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Senckenberg statt. 

Um Wildkatzen nachzuweisen, hat sich die Baldrian-Lockstockmethode bewährt. Dazu werden Holzpflöcke mit Baldrian getränkt. Der Baldriangeruch lockt Katzen an, die auf Suche nach einem Partner die Wälder durchstreifen. Die Haare, die so am rauen Holz hängen bleiben, können mit einer Pinzette eingesammelt und dann im Labor untersucht werden. Dabei werden die Tiere nicht in ihrem natürlichen Verhalten beeinflusst.

Im Labor wird zunächst die gesamte DNA, der Träger der Erbsubstanz, extrahiert. Dann werden definierte Basensequenzen untersucht, um festzustellen, ob es sich tatsächlich um eine Wildkatze handelt. Mit Hilfe dieses genetischen Fingerabdrucks kann auch festgestellt werden, ob es sich um ein oder mehrere Individuen handelt und wie die Verwandtschaftsverhältnisse sind. 

Bildnachweise, zum Beispiel mit digitalen Infrarot-Kameras, sind nur eingeschränkt zuverlässig, da die Wildkatzen den Hauskatzen sehr ähnlich sehen. Sie eignen sich aber gut, um die Beprobungen mit Lockstöcken zu unterstützen.

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Retten Sie mit uns die Wildkatze

Dichte Wälder, dazwischen lichte Bereiche – hier fühlt sich die Wildkatze wohl. Doch heute kreuzen Straßen, Siedlungen und intensiv bewirtschaftete Felder ihren Lebensraum. Mit Ihrer finanziellen Unterstützung kann der BUND der Europäischen Wildkatze wieder auf die Sprünge helfen. Wir errichten z.B. grüne Korridore aus Bäumen und Sträuchern und verbinden damit Waldgebiete miteinander. Unser großes und langfristiges Ziel ist ein Netzwerk aus Wäldern über ganz Deutschland. Bereits 25 Korridore haben wir in den letzten 15 Jahren angelegt, und weitere können dank Ihrer Spende folgen!

Freiwilligenarbeit in Bildern

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Kontakt

Friederike Scholz

Friederike Scholz

Wildkatzenexpertin
E-Mail schreiben Tel.: (030) 2 75 86-566

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