Totes Holz für Hirschkäfer, Alpenbock, Eremit und Co.

In Mitteleuropa gibt es mindestens 8.000 verschiedene Käferarten. Knapp 1.400 davon zählen zu den so genannten xylobionten Arten. Das bedeutet, dass diese Käfer auf Holz angewiesen sind, zum Beispiel als Futter oder als Brutplatz.

Alpenbock; Foto: Michel Candel / CC BY-NC-SA 2.0 / flickr.com Der Alpenbock gehört zu den Käfern, die zum Überleben auf Totholz angewiesen sind.  (Michel Candel / Rosalia alpina - ST GERVAIS SUR MARE (34) / https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/)

Dort, wo es die auf Holz angewiesenen Käfer gibt, ist der Wald noch "in Ordnung", naturnah und mit viel Totholz in verschiedenen Zerfallsstadien ausgestattet. Im Wirtschaftswald (Forst) dagegen werden die meisten Bäume gefällt, das Holz also "geerntet", lange bevor die Käfer sich darin einnisten könnten. Dies wirkt sich bedrohlich auf die Bestandszahlen unserer Waldkäferarten aus.

Die Hälfte der Waldkäfer steht auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Besonders düster sieht es für die 115 in Deutschland lebenden "Urwaldreliktarten" aus. Diese Urwaldkäfer brauchen besonders alte Wälder, die bei uns kaum noch zu finden sind. Sie sind allesamt vom Aussterben bedroht.

Im "Rettungsnetz Wildkatze" reichert der BUND in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Waldgebiete mit Totholz an. Diese Totholzhaufen dienen der Wildkatze als Versteck und dazu, dort ihre Jungen zur Welt zu bringen. Sie dienen damit zugleich der Vernetzung von Käferlebensräumen innerhalb des Wirtschaftswaldes, da viele bedrohte Käferarten hier einen Ort zum Leben finden.

Darüber hinaus setzt sich der BUND dafür ein, dass zehn Prozent der deutschen Wälder sich zu Waldwildnis entwickeln können und unsere Wälder naturnah bewirtschaftet werden. Nur so haben Hirschkäfer, Alpenbock, Eremit und Co. eine Zukunft in Deutschland!

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Friederike Scholz

Friederike Scholz

Wildkatzenexpertin
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