Der Rothirsch – Herr der Waldinseln

Der Rothirsch war früher in ganz Deutschland verbreitet und wanderte sehr weit. Mittlerweile ist sein Lebensraum aufgrund der dichten Besiedelung durch den Menschen stark eingeschränkt.

Rothirsch; Foto: Gic / CC0 / pixabay.de Ein röhrender Rothirsch  (Gic / CC0 / pixabay.de)

Vor allem im Gebirge legten Rothirsche früher häufig lange Strecken zwischen ihren Sommerlebensräumen am Berg und den Winterlebensräumen im Tiefland zurück. Diese uralten Wanderwege sind heute zerschnitten, so dass die Rothirsche auf isolierten Waldinseln festsitzen.

Rothirsche brauchen großräumige Verbundachsen, auf denen sie barrierefrei wandern können. Und dies dringend. In Schleswig-Holstein haben Wissenschaftler*innen körperliche Fehlbildungen in den isolierten Rotwild-Teilbeständen beobachtet. Die Expert*innen schreiben dies der Inzucht zu.

Rothirsche sind bei ihren Wanderungen zudem auf breite und in eine störungsarme Umgebung eingebundene Grünbrücken angewiesen, um stark befahrene Straßen zu überqueren. Als typische Fluchttiere vermeiden sie es strikt, durch lange dunkle Unterführungen eine Straße zu unterqueren. 

Rothirsche meiden den Menschen

Rothirsche im Wald; Foto: Friederike Scholz / BUND Rothirsche im Wald  (Friederike Scholz / BUND)

Rothirsche spielen für die Natur eine wichtige Rolle. Auf ihren Wanderungen transportieren sie im Fell Samen und Insekten und im Magen-Darm-Trakt Pflanzensamen. So verbreiten sie viele Arten quasi nebenbei.

In ganz Mitteleuropa ist die freie Lebensraumwahl des Rothirsches aufgrund der dichten Besiedelung durch den Menschen stark eingeschränkt. Da der Rothirsch den Menschen meidet, ist er überwiegend in Waldbiotopen zu finden und konzentriert sich dort auf die Waldbereiche, in denen er dem Kontakt mit Menschen am geringsten ausgesetzt ist. In Deutschland wird außerdem jagdrechtlich zwischen Rotwildgebieten und rotwildfreien Gebieten unterschieden.

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Friederike Scholz

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Wildkatzenexpertin
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