In den 1960er Jahren vollzogen sich gewaltige Umbrüche in unserer Landwirtschaft: von vielfältigen Strukturen hin zu ausgeräumten industriellen Agrarwüsten. Falschgeleitete Subventionen verstärken das Problem. Die Veränderung hatte große Auswirkungen auf die Wildbienen und die biologische Vielfalt in Deutschland:
Gefahren durch die industrielle Landwirtschaft
Früher bauten die Bäuer*innen viele verschiedene Nutzpflanzen an. Heute sind es nur noch wenige, die in großflächigen Monokulturen mit verkürzter Fruchtfolge wachsen. Sind diese Pflanzen verblüht, finden die Wildbienen keine Nahrung mehr.
Die konventionelle Landwirtschaft setzt massiv Dünger und Gülle ein. Pflanzen, die nährstoffarme Standorte bevorzugen, werden verdrängt. Doch gerade diese Pflanzen sind wichtige Nahrungsquellen für viele Wildbienenarten.
Immer mehr Wiesen werden in Äcker umgewandelt. Zusammen mit einem intensiven Pestizideinsatz wird so jede Pflanzenvielfalt vernichtet. Die Gründe? Biomasseproduktion für Massentierhaltung und Biogasanlagen.
Das bleibende Grünland wird intensiver und öfter als früher gemäht. So verarmt das Blütenangebot noch weiter.
Pestizide vergiften Bienen
In den verbleibenden Lebensräumen an Feldrainen, Wasserläufen und Wald- und Feldrändern könnten sich eigentlich Wildblumen entwickeln. Diese Lebensräume bieten Wildbienen oft auch geeignete Nistmöglichkeiten. Eigentlich. Denn auch diese Restlebensräume werden schleichend zerstört. Zu oft wird auch der letzte Quadratmeter noch umgepflügt. Der massenhafte Einsatz von Pestiziden, wie zum Beispiel Neonikotinoiden, hat erhebliche negative Auswirkungen auf die Entwicklung der Wildbienenlarven und auf die ausgebildeten Vollinsekten, ganz zu schweigen von ihren Auswirkungen auf die Honigbiene.
Generell hat die Industrialisierung der Landwirtschaft zu erheblichen Verlusten an Flora und Fauna zahlreicher Feld- und Offenlandarten geführt. Der BUND macht sich daher für eine ökologische und nachhaltige Landwirtschaft stark. Arten- und Biotopschutz muss als wichtiges Ziel in der landwirtschaftlichen Praxis verankert sein.