Tordalk

Die schwar-weißen Vögel leben in Deutschland ausschließlich auf Helgoland. Seit Ende der 1980er Jahre brüten sie dort in Randlagen der großen Lummenkolonie in steigender, aber geringer Brutpaarzahl.

Vorkommen und Lebenszyklus

Tordalk Tordalke legen ein Ei, das von beiden Eltern bebrütet wird  (Stefan Menzel)

Tordalke leben außerhalb der Brutzeit auf dem Meer. Nur zur Brut und Jungenaufzucht sitzen sie auf Felsbändern von Inseln, in Deutschland ausschließlich auf Helgoland. Seit Ende der 1980er Jahre brüten sie dort in Randlagen der großen Lummenkolonie in zwar steigender, aber geringer Brutpaarzahl. Eine Art Nest wird durch Zusammenkratzen von kleinen Steinchen in geschützten Lagen der Felssimse "gebaut". Tordalke legen ein Ei, das von beiden Eltern bebrütet wird.

Auch die Jungenaufzucht teilen sie sich, wobei die Altvögel meist mehrere Fische quer im Schnabel vom Meer mitbringen. Wie Trottellummen springen die noch nicht flugfähigen Jungvögel vom Felsen und werden von den Eltern aufs Meer geführt. Die erste Brut erfolgt erst mit 4 bis 6 Jahren, das Höchstalter beträgt durchschnittlich 16 Jahre, der älteste aufgezeichnete Tordalk wurde 30 Jahre alt.

Tordalke auf Helgoland

zum Vergrößern Bilder anklicken 

Von Trottellummen unterscheiden sich die Tordalke durch ihre kontrastreichere Färbung: oberseits schwarz, unterseits weiß. Sie sind etwas kleiner und gedrungener als Lummen. Der Schnabel ist hochkantig und seitlich zusammengedrückt, weshalb sie im Englischen "Razorbill" (Rasiermesser-Schnabel) genannt werden.

Tordalke jagen meist einzeln unter Wasser nach kleinen Schwarmfischen wie Hering, Sandaal, Sprotte oder Stichling. Sie tauchen dabei etwa 6 bis 24 Meter tief.

Gefahren für die Population

Tordalk mit Jungem Tordalk mit Jungem  (Stefan Menzel)

Gefährdet sind Tordalke vor allem durch Fischerei sowie Müll und Schadstoffe im Meer. Sie können sich bei ihren Tauchgängen in Stellnetzen oder im Meer treibenden Netzresten, sogenannten Geisternetzen, verfangen und ertrinken.

Treibende Ölflecken verkleben das Gefieder und die Vögel verschlucken Öl beim Versuch sich zu putzen. Eine große Gefahr ist auch Plastikmüll, der von Vögeln gefressen wird oder in dem sie sich verfangen. Zu dem kann es durch Überfischung zu Nahrungsmangel kommen.

  • Gegen diese Müllflut in den Meeren kämpft der BUND. Durch Aufklärungsarbeit, mit seinen Mikroplastik-Einkaufsratgeber und auch durch Strandsäuberungsaktionen ist der BUND gegen Plastikmüll aktiv. Seien auch Sie dabei! 

Zur Übersicht der Meeresschutz-Leitarten

Bodenatlas 2024

Jetzt anschauen!

BUND-Bestellkorb