Bekassine: Vom Aussterben bedroht

Der Lebensraum der Bekassine ist knapp. Intensive Landwirtschaft und entwässerte Moore sind der Grund, warum der seltene Vogel nicht mehr genügend Nahrung und kaum noch Orte findet, an denen er sich niederlassen kann.

Um mit ihrem langen Schnabel nach Nahrung suchen zu können, braucht die Bekassine weiche, feuchte Böden. Sie bewohnt extensiv bewirtschaftete Feuchtwiesen, Moore und Marschen sowie offenes Sumpfland. An der Küste lebt sie auf Salzwiesen. Die Spitze des geraden Schnabels ist mit Millionen Tastsinneszellen besetzt. So spürt der Vogel Würmer und Larven im schlammigen Boden auf.

Bekassine braucht nasse Böden und Rundumsicht

Bekassine Die Bekassine wird im Volksmund auch als "Himmelsziege" bezeichnet.  (Olaf Jürgens)

Für die Bekassine muss die Landschaft offen sein, denn sie möchte eine Rundumsicht haben. Durch die intensive Landwirschaft und entwässerte Moore findet sie kaum noch Orte, um sich niederzulassen. Sind die Böden doch noch nass, werden sie meist nicht bewirtschaftet und verbuschen dadurch schnell. Damit fehlt der Bekassine die Rundumsicht.

Bekassine im Volksmund "Himmelsziege" genannt

Wenn die Bekassine durch die Lüfte stürzt, erklinkt ein Meckern. Deswegen wird sie im Volksmund auch "Himmelsziege" genannt. Wenn ihre äußersten Schwanzfedern im Sturzflug in Schwingung geraten, klingt das nach den Lauten einer Ziege. Sie wird auch als „Vogel mit dem singenden Schwanz“  bezeichnet. Die Bekassine ist ein sehr schöner Vogel. Und sehr selten. Früher wurde die Bekassine intensiv bejagt, heute ist ihr Lebensraum knapp.

Grünes Band: Bekassine hat sich wieder angesiedelt

Nun gibt es aber eine echte Erfolgsmeldung: Die Bekassine ist ans Grüne Band zurückgekehrt. Im Raum Salzwedel (Sachsen-Anhalt) und im Inneren Bayrischen Wald (Bayern) haben sich mehrere dieser in Deutschland vom Aussterben bedrohten Vögel angesiedelt und brüten nun. In beiden Gebieten ist es dem BUND im Rahmen des Projektes "Quervernetzung Grünes Band" (Bundesprogramm Biologische Vielfalt) gelungen, gute Bedingungen für die Bekassine zu schaffen. Dafür haben wir etwa Wasser probeweise angestaut sowie Hecken und Gehölze auf Stock gesetzt. Wichtige Voraussetzung: Eine enge Zusammenarbeit mit den Landwirt*innen und Naturschützer*innen vor Ort.

Schutzraum am Grünen Band gesichert

Die Bekassine hält nicht viel von der Ehe fürs Leben. Ihre Liebe dauert jeweils einen Sommer lang. Gut versteckt zwischen hohen Grashalmen legt sie ihr Nest an. Das Männchen bleibt in Nestnähe und hält Wache. Auch wenn die Liebe der Bekassine nur einen Sommer lang hält: Unsere Refugien am Grünen Band sind langfristig für sie gesichert!

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