Schweinswale ernähren sich hauptsächlich von Hering, Lodde und Köhler – aber auch Tintenfische und Krebstiere stehen auf dem Speiseplan. Diese jagen die kleinen Wale öfters in Küstennähe, weshalb sie vor den Nord- und Ostseestränden gelegentlich gut beobachtet werden können. Mit etwas Glück sind die Schweinswale beim Atemholen an der Meeresoberfläche zu erkennen, wenn sie ihr Blasloch kurz über Wasser halten.
Im trüben Meereswasser der Nord- und Ostsee jagen sie mit der Echolokation, ähnlich wie es Fledermäuse in der Dämmerung praktizieren. Die Meeressäuger stoßen hierzu Schallimpulse aus, die von Hindernissen zurück reflektiert werden. Diese Reflektionsbilder verarbeiten die Schweinswale und erkennen daran, ob sie um Hindernisse schwimmen müssen oder einer Beute hinterher jagen können.
Schweinswale sind Opfer der Fischerei
Feine Objekte wie beispielsweise Fischernetze können Schweinswale oft nicht erkennen. Hier wird es für die Schweinswale gefährlich: Sie können sich in den Netzen verfangen und dann schnell ertrinken, denn ihre längste beobachtete Tauchzeit beträgt nur sechs bis zehn Minuten.
Dies ist einer der Hauptgründe für die negative Bestandsentwicklung, da die unabsichtlichen Beifänge vermutlich höher sind als die Nachwuchsrate der Tiere. Allein in den Netzen dänischer Stellnetzfischer sterben jährlich etwa 7.000 Schweinswale. Die größte Stellschraube zum Schutz der Schweinswale ist damit die Fischerei. Doch notwendige Maßnahmen, wie fischereifreie Schutzgebiete oder Verbote von Stellnetzen, wie sie auch der BUND fordert, lassen leider weiter auf sich warten.
Der Lärm in den Meeren macht den Walen schwer zu schaffen
Ein weiteres großes Problem ist der zunehmende Lärm in den Meeren: der erhöhte Schiffsverkehr, Sprengungen von Kriegsmunition oder seismische Untersuchungen beeinträchtigen den Orientierungssinn der Schweinswale erheblich. Die Folgen sind Verständigungsschwierigkeiten zwischen den Tieren, Taubheit oder sogar Tod.
Eine weitere Gefahrenquelle für die Schweinswale geht von den Bauarbeiten für Offshore-Windanlagen aus. Inzwischen wurde für die Rammarbeiten ein Grenzwert von 160 Dezibel in 750 Meter Entfernung festgelegt. Doch dieser Wert wird bei rund 1.000 Rammstößen pro Pfahl eines Windrades selten eingehalten. Somit wird auch eine Verletzung der streng geschützten Schweinswale in Kauf genommen, und auch nach der internationalen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ist dies nicht zulässig.
Der BUND hat sich zu Beginn der Diskussion zur Offshore-Windenergie für den Ausbau positioniert. Dies jedoch unter der Voraussetzung, dass zuallererst alle möglichen Energiemaßnahmen ausgeschöpft werden und der Ausbau ökologisch verträglich geschieht.
Da Untersuchungen ergeben haben, dass durch die Nichteinhaltung der Dezibel-Grenzwerte die Hälfte der gesamten Population von Schweinswalen vertrieben werden könnte, fordert der BUND, auf die Rammtechniken zu verzichten und Alternativen zu erproben oder vielseitige Lärmminderungsmethoden einzusetzen.
Beim Ausbau der Windparke muss sichergestellt werden, dass der Grenzwert eingehalten wird. Der BUND sieht ansonsten den weiteren Ausbau und die folgenden Genehmigungen von Windparks kritisch.