Fledermäuse gibt es schon seit etwa 50 Millionen Jahren. Sie sind die einzigen Säugetiere, die fliegen können. Fledermäuse bewohnen am liebsten alte, höhlenreiche Bäume. In Wohngebieten sind vor allem die kleine Zwerg- und die viel größere Breitflügelfledermaus anzutreffen. Dort leben sie meist unbemerkt unter Verkleidungen oder in Hohlräumen von Mauern. In der Dämmerung und in der Nacht kann man sie beobachten. Dann jagen sie nach Insekten, Spinnen und Käfern. Von November bis März sind Fledermäuse im Winterschlaf. Dafür suchen sie sich Quartiere in frostfreien Kellern, Höhlen oder Stollen. Die Tiere dürfen in ihrem Winterschlaf nicht gestört werden.
Merkmale und Nahrung der Fledermäuse
Das auffälligste Merkmal der Fledermäuse sind ihre zu Flügeln umgeformten Vorderextremitäten. Sie haben spitze Ohren und ausgeprägte Eckzähne. Wenn sie in der Dämmerung auf Insektenjagd gehen, können manche Fledermausarten dabei Geschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometern pro Stunde erreichen. Eine Fledermaus frisst im Sommer bis zu 8.000 Mücken pro Tag. In einer Nacht kann sie in etwa so viel Gramm Nahrung vetilgen wie ihr eigenes Körpergewicht. Bei der Jagd nach Insekten orientieren sich Fledermäuse über Ortungslaute im Ultraschallbereich. Deren Echo lässt sie auch kleinste Beutetiere aufspüren. Einzelne Insekten-Arten können sie anhand ihres Flügelschlags unterscheiden.
Fledermäuse sind bedroht
25 Fledermausarten kommen in Deutschland vor, nur zwei davon gelten derzeit als nicht gefährdet. Die Tiere haben kaum natürliche Feinde. Doch sie leiden stark unter der intensiven Land- und Forstwirtschaft, die zum Beispiel durch den Einsatz von Pestiziden ihre Nahrungsgrundlage wie Mücken, Schmetterlinge und andere Insekten vernichtet. Gleichzeitig verschwinden viele Lebensräume der Fledermäuse. So finden sie immer weniger alte Bäume, Scheunen oder Dachböden, in denen sie nisten können. Auch giftige Holzschutzmittel haben schon ganze Fledermauskolonien ausgelöscht.
So können Sie Fledermäuse schützen
- Machen Sie Ihren Garten zum Insektenparadies. So finden Fledermäuse ausreichend Nahrung.
- Pflanzen sie heimische nachtblühende Pflanzen. Fledermäuse sind ab Anbruch der Dämmerung unterwegs und finden so Insekten, die von den nachtblühenden Pflanzen angelockt werden. Dazu zählen zum Beispiel die Duft-Nachtkerze, das Schmalblättrige Weidenröschen, die Apfelrose oder Gelber Steinklee.
- Gestalten Sie Ihren Garten naturnah und strukturreich. Lassen Sie alte Bäume und Blühwiesen stehen. Pflanzen Sie heimische Sträucher und Hecken.
- Angehäuftes Laub und Totholzstapel sind Rückzugsorte für Insekten, Vögel und Igel.
- Verzichten Sie auf Pestizide und Insektenfallen.
- Verzichten Sie auf Kunstdünger. Er belastet Boden und Gewässer.
- Feldermauskästen können Ausweich-Quartiere sein. Hier finden Sie umfassende Informationen zu Fledermaus-Quartieren.
So schützt der BUND Fledermäuse
Viele BUND-Gruppen engagieren sich für den Schutz von Fledermäusen: Sie erfassen und sichern ihre Sommerquartiere, errichten Winterquartiere oder öffnen versiegelte Stollen. Sie bergen verunglückte und geschwächte Tiere und päppeln sie wieder auf. Sie beraten Hausbesitzer*innen, Kirchengemeinden und Burgherren, in deren Dachstühlen und Kellergewölben sich Fledermäuse eingerichtet haben.